Skiwanderer in der Schweiz verunglückt Vier Tourengänger des Düsseldorfer Alpenvereins sterben bei Lawinen-Unglück

Fieschertal/Düsseldorf · Die vier in der Schweiz bei einem Lawinenabgang getöteten Skitourengänger waren Mitglieder der Sektion Düsseldorf des Deutschen Alpenvereins. Der Vorsitzende der Sektion Düsseldorf zeigte sich gegenüber unserer Redaktion tief erschüttert.

 Dieses Bild zeigt das Gebiet der Grünhornlücke, wo vier Skifahrer bei einer Lawine verschüttet wurden. Es wurde von der Kantonspolizei zur Verfügung gestellt.

Dieses Bild zeigt das Gebiet der Grünhornlücke, wo vier Skifahrer bei einer Lawine verschüttet wurden. Es wurde von der Kantonspolizei zur Verfügung gestellt.

Foto: dpa/-

Die Gruppe sei am Freitag nicht von einer Tour in das Gebiet der Grünhornlücke in den Berner Alpen zurückgekehrt, teilte die Kantonspolizei Wallis am Sonntag mit. Die Angehörigen seien bereits informiert. Details zu den Toten wurden zunächst nicht genannt. Einem Sprecher des Deutschen Alpenvereins (DAV) zufolge waren alle Opfer Mitglieder der Sektion Düsseldorf des Bergsportvereins.

Der Vorsitzende der Sektion Düsseldorf des Deutschen Alpenverein, Manfred Jordan, zeigte sich tief erschüttert über den Tod der vier Tourengänger. "Ich habe davon am Samstagnachmittag erfahren und bin tief betroffen", sagte er unserer Redaktion. Mindestens zwei Personen aus der Gruppe seien erfahrene Berggänger gewesen, die er auch persönlich gut gekannt habe. Es handelte sich nach seinen Angaben aber um eine private Tour, die in Eigeninitiative organisiert wurde und nichts mit dem Angebot des DAV zu tun gehabt habe. Zur Identität der Opfer äußerte Jordan sich nicht.

Über die genauen Geschehnisse bei dem Unglück in den Berner Alpen könne er naturgemäß nichts sagen, erklärte Jordan weiter. Er betonte, dass Skihochtouren zwar auch bei guter Ausbildung immer mit einem Restrisiko behaftet seien - das gelte aber auch für viele andere Dinge bis hin zum Autofahren. Der Düsseldorfer Alpenverein ist nach Jordans Angaben der zweitgrößte Sportverein Düsseldorfs, ein Großteil der Mitglieder kommt aus Düsseldorf und der näheren Umgebung.

Ein Hüttenwart habe die Rettungskräfte am Freitag alarmiert, hieß es von der Kantonspolizei. Noch am selben Abend sei ein erster Suchflug gestartet. Dabei seien mehrere Lawinenabgänge entdeckt worden, die Gruppe aber zunächst nicht. Erst am Samstagnachmittag wurden die Leichen der vier Tourengänger auf einer Höhe von 3110 Metern zwischen dem Gebirgspass Grünhornlücke und der Konkordiahütte gefunden. Spezielle Suchgeräte ermöglichten die Ortung unter den Schneemassen.

Die Gruppe sei bei der Abfahrt durch eine enge Gebirgsrinne von der Lawine erfasst worden, sagte Bergretter Reinhard Bittel, der an der Bergung beteiligt war. „Sie wurden quasi von hinten überrascht“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Tourengeher wurden demnach zwischen einem und vier Meter tief unter Schnee begraben.

In der Gegend habe die Lawinenwarnstufe am Freitag auf der fünfteiligen Gefahrenskala bei drei gelegen, sagte Hans Winterberger-Lohner, Betreiber der Finsteraarhornhütte, von der aus die Gruppe aufgebrochen war. „Das ist eigentlich nichts besonderes“, sagte er der dpa. Auf dem Berg habe es etwas Wind und zeitweise Nebel gegeben, aber keine Wettersituation, die Lawinen begünstigt hätte.

Bei Stufe drei seien Touren in diesem Gebiet bei entsprechender Erfahrung durchaus möglich, sagte auch Bittel, der selbst Bergführer ist. Üblicherweise herrsche in diesem Gebiet während drei Viertel der Wintersaison Warnstufe drei.

In diesem Winter seien bereits 19 Menschen bei Lawinenabgängen in den Schweizer Bergen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur sda am Sonntag unter Berufung auf das staatliche Institut für Schnee- und Lawinenforschung.

(felt/skr/dpa)
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