Unglück in Myanmar Deutscher Tourist stirbt durch Landmine

Rangun · Immer wieder fordern Minen zivile Opfer. Jetzt ist bei der Explosion einer Landmine in Myanmar ein deutscher Tourist ums Leben gekommen. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte die Nationalität des Mannes am Mittwoch.

„Der Fall ist bekannt, unsere Botschaft in Rangun steht zum weiteren Vorgehen in engem Kontakt mit den Angehörigen und Behörden vor Ort“, hieß es.

Seine Begleiterin - einer lokalen Hilfsorganisation zufolge Argentinierin - wurde bei dem Unfall am Dienstag im östlichen Bundesstaat Shan verletzt, wie örtliche Medien unter Berufung auf Behörden berichteten. Die Zeitung „Myanmar Times“ gab das Alter des Mannes mit 41 Jahren an. Die Leiche sei ins Krankenhaus in Hsipaw gebracht worden. Laut der Organisation Charity Without Borders, die in der Region tätig ist, hatten sich die Touristen einen Motorroller geliehen. „Sie fuhren alleine ohne Ortsführer, und es handelte sich um ein Sperrgebiet“, sagte Aung Zwa Win von der Organisation der Deutschen Presse-Agentur.

Schon 2016 einmal wurden zwei deutsche Touristen und ihr Guide von einer explodierenden Landmine im Bundesstaat Shan verletzt - nur rund 35 Kilometer entfernt von dem jetzigen Unglücksort.

Touristen dürfen im Bundesstaat Shan die Stadt Hsipaw mit ihren königlichen und religiösen Sehenswürdigkeiten besuchen, sollen aber aus Sicherheitsgründen nicht auf eigene Faust die Umgebung erkunden. In der bergigen Region kam es zuletzt zu Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Laut einer Studie zu Streumunition liegt das südostasiatische Land zudem bei der Zahl der Landminen-Opfer hinter Afghanistan, Syrien und Jemen auf Platz vier. Grund ist der jahrzehntelange Konflikt zwischen dem Militär und verschiedenen bewaffneten Gruppen, die nach mehr Autonomie streben.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort