Acht Tote bei US-Konzert Rapper Travis Scott und Drake nach tödlicher Massenpanik verklagt

Houston · Nach der tödlichen Massenpanik bei einem Musikfestival in den USA hat ein Betroffener den Rapper Travis Scott verklagt. Die Polizei ermittelt derweil zu den Ursachen.

Zehn Tote und mehr als 300 Verletzte bei Festival in Houston
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Acht Tote und mehr als 300 Verletzte bei Festival in Houston

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Foto: AP/Jamaal Ellis

Nach einer Massenpanik mit acht Toten bei einem Musikfestival im US-Bundesstaat Texas sind die Rapper Travis Scott und Drake wegen „Anstiftung zum Chaos“ verklagt worden. Die Anwaltskanzlei Thomas J. Henry Law bestätigte am Sonntag, dass sie die Klage eingereicht habe. Kläger ist der 23-jährige Kristian Paredes, der bei der Massenpanik schwer verletzt wurde.

Die Anwälte des Mannes verklagten Scott, das auf Live-Veranstaltungen spezialisierte Unternehmen Live Nation und andere. Sie erklärten, die Beklagten seien für das Unglück verantwortlich. Eine weitere Klage eines Mannes wurde über den Bürgerrechtsanwalt Ben Crump eingereicht, der in der Vergangenheit unter anderen die Familien der von Polizisten getöteten Schwarzen George Floyd und Breonna Taylor vertrat.

In der Klageschrift heißt es, Scott habe bereits bei früheren Veranstaltungen Chaos gestiftet. Dem Rapper Drake wird vorgeworfen, er habe die Stimmung noch weiter aufgeheizt, als er auf die Bühne gekommen sei. Er habe seine Show fortgesetzt, obwohl die Menge außer Kontrolle gewesen sei.

Das Unglück ereignete sich am Freitagabend beim Astroworld-Festival im Zentrum von Houston. 8 Menschen starben, rund 300 weitere wurden verletzt, als während Scotts Auftritt die Menge plötzlich in Richtung Bühne drängte. Dreizehn Menschen wurden am Sonntag noch in Krankenhäusern behandelt. Über ihren Zustand gab es keine Informationen.

Derzeit laufen die Ermittlungen zu den Ursachen der Massenpanik. Nach Angaben von Houstons Feuerwehrchef Samuel Peña drängte sich eine Menschenmenge vor der Bühne zusammen, was die Panik auslöste. „Innerhalb weniger Minuten gingen mehrere Menschen zu Boden und erlitten eine Art Herzstillstand“, erklärten die Ermittler.

Das Astroworld-Festival wird seit 2018 von Scott organisiert. Der 29-Jährige äußerte sich erschüttert über die Vorfälle: In einem Tweet am Samstag hatte Scott erklärt, er sei „absolut am Boden zerstört von dem, was letzte Nacht passiert ist“. Er versprach Unterstützung für die Betroffenen und ihre Angehörigen.

(mba/dpa/AFP)
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