Kunsträuber des Dalí-Gemälde gefasst Dieb in die USA gelockt und festgenommen

New York · Auf eine dreiste Art und Weise ließ der Dieb 2012 das Salvador Dalí-Gemälde mitgehen. Nun hat die New Yorker-Polizei den Spieß umgedreht und einen Trick angewendet um den Dieb zurück nach Amerika zu locken.

 Dreister Diebstahl: Der Dalí-Dieb nahm das Bild im Juni 2012 einfach von der Wand und steckte es in eine Einkaufstasche. Anschließend verließ der die Galerie.

Dreister Diebstahl: Der Dalí-Dieb nahm das Bild im Juni 2012 einfach von der Wand und steckte es in eine Einkaufstasche. Anschließend verließ der die Galerie.

Foto: dpa

Mit einem Trick hat die New Yorker Polizei den dreisten Dieb eines Gemäldes von Salvador Dalí angelockt und schließlich festgenommen. Der 29-Jährige, der in Mailand lebte, wurde schon am Samstag gleich nach der Ankunft am Kennedy-Flughafen festgenommen, wie die "New York Times" erst am Mittwoch meldete. Sein Diebstahl des 150 000 Dollar (110 000 Euro) teuren Bildes hatte im Juni weltweit für Schlagzeilen gesorgt.

"Cartel de Don Juan Tenorio" von 1949 gehört zwar weder zu den wichtigsten und erst recht nicht zu den teuersten Arbeiten des Spaniers. Aber die erst einen Monat zuvor eröffnete Galerie hatte es dem Mann leicht gemacht: Er hatte das Bild einfach von der Wand genommen, in eine Einkaufstasche gesteckt, war mit dem Fahrstuhl nach unten gefahren und verschwunden. Alles ist gut dokumentiert: Die Überwachungskamera hat hervorragend funktioniert und den ganzen Diebstahl aufgezeichnet.

Durch Ladendiebstahl überführt

Ebenso ungewöhnlich kam das Bild, nicht viel größer als ein DIN-A4-Blatt, zehn Tage später wieder zurück: Per Post. Die wertvolle Sendung war ein paar Tage vorher per E-Mail angekündigt worden, darin auch die Sendungsnummer. Deshalb konnten die Postmitarbeiter es gleich am Flughafen herausfischen.

Auf die Spur kam die Polizei dem Dieb durch Kleinstkriminalität: Der Mann hatte ein halbes Jahr vor dem Diebstahl in einem Supermarkt eine Saftflasche für ein paar Dollar geklaut, war festgenommen worden - und hatte seine Fingerabdrücke hinterlassen. Zudem hatte er nach dem Diebstahl aus der Galerie im Internet nach Zeitungsartikeln dazu gesucht - als die Tat noch gar nicht öffentlich war.

Falsches Jobangebot als Köder

Laut "New York Times" nahmen die Polizisten, natürlich verdeckt, Kontakt zu dem Mann in Italien auf. Schließlich boten sie ihm sogar eine Stelle in einer Galerie an, er möge doch mal nach New York kommen. Statt "Das Rätsel der Begierde" des großen Surrealisten warteten dann aber Handschellen auf den 29-Jährigen. Später wurde Haftbefehl erlassen, der Mann bestreitet aber jede Schuld.

"Der Diebstahl war fast surreal", sagte New Yorks Staatsanwalt Cyrus Vance. "Aber die jetzige Anklage bringt uns einen Schritt weiter bei der Aufklärung eines internationalen Kunstdiebstahls."

(dpa/das)
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