Franzose will England mit Fähre verlassen Die letzte Etappe des 226-Kilo-Mannes

London · Mit dem Eurostar-Zug durfte er England nicht verlassen, nun will der schwergewichtige Franzose Kevin Chenais mit einer Fähre nach Frankreich übersetzen. Ein Rettungswagen brachte den 22-Jährigen am Mittwoch laut Konsulatsangaben von London in die britische Hafenstadt Dover.

226-Kilo-Franzose in London gelandet
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Dort soll der 226 Kilogramm schwere Mann mitsamt des Ambulanzfahrzeugs an Bord einer Fähre über den Ärmelkanal gebracht werden. Chenais leidet an einer Hormonstörung und hatte schon wochenlang in den USA festgesessen. Die Betreiber des Eurostars verweigerten ihm am Dienstag die Beförderung nach Paris wegen seines extrem hohen Körpergewichts, da er im Falle eines Unfalls im Ärmelkanal-Tunnel nicht evakuiert werden könne. Chenais musste deshalb unplanmäßig in London übernachten. Seinen ostfranzösischen Heimatort Ferney-Voltaire an der Grenze zur Schweiz soll er nun in der Nacht zum Donnerstag erreichen.

Nachdem ihm sowohl die Fluglinie British Airways als auch das Kreuzfahrtschiff "Queen Mary 2" die Mitreise verweigert hatten, war Chenais am Dienstag mit einer Virgin-Atlantic-Maschine in London-Heathrow gelandet. Seine Reise in Begleitung der Eltern beschrieb er als "schrecklich, schrecklich, schrecklich", in der engen Kabine habe er große Schmerzen gehabt.

Chenais war in Chicago eineinhalb Jahre lang wegen einer Hormonstörung behandelt worden, die seine Fettleibigkeit verursachte. Er kann sich nur im motorisierten Rollstuhl fortbewegen und muss ständig mit Sauerstoff versorgt werden.

British Airways hatte Kevin Chenais auf dem Hinflug im Mai 2012 in die USA mitgenommen. Den Heimflug verweigerte ihm die Fluggesellschaft jedoch mit der Begründung, sie könne nicht gewährleisten, ihn "sicher unterzubringen". Auch die Besatzung des Kreuzfahrtschiffs "Queen Mary 2" stellte sich quer: Nach Angaben des Vaters nahm sie den Schwergewichtigen aus Gründen der "medizinischen Sicherheit" nicht mit nach Europa.

(AFP)
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