Überlebende des Airbus-Absturzes Die kleine Bahia kommt nach Hause

Moroni (RPO). Sie hat den tragischen Airbus-Absturz vor den Komoren als Einzige überlebt. Jetzt kehrt die 14-jährige Bahia Bakari nach Hause zurück. Bahia verließ die komorische Hauptstadt Moroni am Abend in der Maschine des französischen Staatssekretärs für Entwicklungshilfe, Alain Joyandet, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete.

Dieses Mädchen überlebte den Airbus-Absturz
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Dieses Mädchen überlebte den Airbus-Absturz

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"Wie bringen sie zurück zu ihrem Vater nach Paris", sagte Joyandet vor dem Abflug. Das Mädchen werde im Flugzeug medizinisch versorgt und nach der Landung am Donnerstagmorgen in ein Krankenhaus der französischen Hauptstadt gebracht.

Der Airbus A310 der jemenitischen Airline Yemenia war in der Nacht zum Dienstag mit 153 Menschen an Bord beim Landeanflug auf die Komoren ins Meer gestürzt. Das gerettete Mädchen wartete nach Angaben von Joyandet fast zehn Stunden lang im Wasser auf Rettung, ihre Mutter kam bei dem Absturz ums Leben.

Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Branchenkreisen erfuhr, gehörte die Unglücksmaschine nicht der jemenitischen Airline, sondern der Flugzeug-Leasing-Firma ILFC, einer Tochter des US-Versicherungsriesen AIG. ILFC wollte sich zunächst nicht dazu äußern.

Die Komoren warfen Frankreich am Mittwoch unterdessen vor, sie nicht über den schlechten Zustand der Unglücksmaschine informiert zu haben. Frankreich musste derweil seine Angaben korrigieren, ein Flugschreiber sei bereits geortet.

Unmittelbar nach dem Unglück hatte der französische Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau gesagt, die Maschine sei 2007 schon wegen "sehr vieler Mängel" aufgefallen und habe sein Land seitdem nicht mehr anfliegen dürfen.

"Ich hätte mir gewünscht, dass die Franzosen uns über den Zustand dieses Flugzeuges informiert hätten", sagte der komorische Vize-Präsident und Verkehrsminister Idi Nadhoim dem Nachrichtensender France 24.

Aus Protest gegen mutmaßliche Sicherheitsmängel bei Yemenia blockierten aufgebrachte Exil-Komorer am Pariser Flughafen Charles de Gaulles den Check-in für einen Flug in die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Der Flug startete schließlich mit 40-minütiger Verspätung. In Marseille erzwangen etwa hundert Komorer die Schließung zweier Reisebüros, die mit Yemenia zusammenarbeiten.

(AFP)
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