Angeblich Pyramiden in Ägypten gefunden Die Entdeckungen der Angela Micol

North Carolina · Sie glaubt, die ganz große Entdeckung gemacht zu haben. Angela Micol forscht seit zehn Jahren auf Google Earth und will jetzt mehrere unentdeckte Pyramiden in Ägypten ausfindig gemacht haben. Forscher sehen das kritisch.

Pyramiden auf Google-Earth entdeckt
5 Bilder

Pyramiden auf Google-Earth entdeckt

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Die Aufnahmen zeigen scheinbar einen großen Krater und vier benachbarte kleinere. Die Hobby-Forscherin ist sich sicher: Bei der ungewöhnlichen Struktur im Süden Ägyptens handelt es sich um eine bisher unentdeckte Pyramide. Und zwar eine, die beinahe so groß ist wie die Pyramiden von Gizeh.

Seit vielen Jahren durchkämmt die Hobby-Forscherin die ganze Welt. Allerdings von zuhause aus und an ihrem Computer sitzend. Via Google Earth macht sie Anomalien ausfinding - auf dem Land und auf dem Meeresgrund. Ihre Luftaufnahmen davon macht sie auf der Internetseite "Google Eart Anomalies" publik.

Nach eigenen Angaben hat sie bereits eine potenzielle Unterwasser-Stadt vor der Küste Yucatáns entdeckt, sowie alte Steinkreise in North Carolina, Florida und Belize. Und jetzt eben Pyramiden. Die Luftaufnahmen davon zeigen ein großes Gebilde mit dreieckigem Grundriss rund 180 Meter breit, umgeben von vier Hügeln, zwei davon etwa 76 Meter lang, die beiden kleineren rund 30 Meter breit.

90 Kilometer davon entfernt will Micol gar noch eine zweite pyramidenförmige Struktur entdeckt haben: Sie ist demnach 42 Meter breit und von drei kleineren Hügeln umgeben, die Formation erinnere an das Gizeh-Plateau.

Koordinaten werden nicht verraten

Die genauen Koordinaten ihres Fundes verrät Micol nicht. Denn momentan wirbt sie um Sponsoren und Fördermittel, die es ihr ermöglichen weitere Forschungen vor Ort zu betreieben. "Die Bilder sprechen für sich", verkündet Micol auf ihrer Seite. "Es ist offensichtlich, was diese Stätten enthalten könnten." Aber Feldforschung sei nun nötig, um herauszufinden, ob es sich dabei wirklich um Pyramiden handele.

Die meisten Forscher sind sich allerdings sicher, dass es sich bei den Aufnahmen nicht um Pyramiden handele, sondern lediglich um natürliche Steinformationen. So auch der führende Experte auf dem Gebiet archäologischer Geologie, James Harrell.

Er nennt Micols eine "sogenannte 'Pyramidiotin', die überall Pyramiden sieht", zitiert das Online-Portal "Life's Little Mysteries" Harrell. Was Micol auf den Satellitenbildern von Google Earth gesichtet habe, sei nichts weiter als Spitzkuppen — teilweise erodierte Gesteinshügel.

Schatzsuche auf Google Earth

Immer mehr Möchtegern-Archäologen begeben sich mit Google Earth auf Schatzsuche. Meistens sind ihre Funde aber nichts wert. Scott Madry, Professor für Anthropologie an der Universität von North Carolina, weiß um den enormen Wert von Satellitenbildern für die moderne Archäologie. Die sogenannte Luftbildarchäologie habe die Forschung bereits revolutioniert. Google Earth treibe die Entwicklung nun weiter voran.

Da die Hobby-Archäologen keine Experten sind, würden könnten sie nur schlecht differenzieren, wobei es sich um einen echten Fund handele und wobei nicht. Sie erkennen nicht die signifikanten Details, wie es ein Experte könne. Dennoch sind Laien auch willkommen in der Forschung. Sie helfen den Wissenschaftlern durch ihren unermüdlichen Forscherdrang.

Angela Micol verfolgt auch weiterhin ihr Ziel, sich gemeinsam mit Archäologen an den Nil zu begeben und ihren Google Earth-Fund mit echten Forschungen zu untermauern.

(csi/das)
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