In Stammesgebiete verschleppt Deutscher Staatsbürger im Jemen entführt

Sanaa · Im Jemen ist ein deutscher Staatsbürger entführt worden. Der Mann wurde bereits am Freitag in der Altstadt von Sanaa von unbekannten Bewaffneten verschleppt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Saba am Sonntag unter Berufung auf das Außenministerium.

50 Tote bei Anschlag auf Ministerium im Jemen
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Nach Berichten jemenitischer Medien wurde der Deutsche in Stammesgebiete der Provinz Marib gebracht.

Außenminister Abu Bakr al-Kirbi empfing den Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Sanaa und teilte ihm mit, dass die Behörden im Jemen alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um die Freilassung des Deutschen zu erreichen, berichtete Saba. "Der Jemen bedauert Handlungen dieser Art, die dem Ansehen und den Interessen des Jemens schaden", fügte er nach Angaben der Agentur hinzu.

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es dazu, dass die Meldung von der Entführung bekannt sei. Der Krisenstab sei eingeschaltet worden und bemühe sich in enger Zusammenarbeit mit der Botschaft in Sanaa und den jemenitischen Behörden um Aufklärung.

Entführungen von Ausländern sind im Jemen nicht selten. In den meisten Fällen wollen die Kidnapper die Freilassung von Stammesangehörigen aus dem Gefängnis erzwingen oder Lösegeldforderungen durchsetzen.

Im Jemen werden immer wieder Ausländer entführt. Meist kommen sie unverletzt wieder frei, oft jedoch erst nach Monaten Geiselhaft. Das Auswärtige Amt warnt auf seiner Internetseite vor Reisen in das Land am Golf von Aden, das nach fast drei Jahren politischer Unruhen um Stabilität ringt.

2011 waren Massenproteste gegen die Herrschaft des langjährigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh ausgebrochen, der inzwischen zurücktrat. Das mit den USA verbündete Land wird zudem immer wieder von Anschlägen einer besonders aktiven Gruppe der Terrororganisation Al-Kaida erschüttert.

(dpa/Reu)
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