In den USA festgenommen Deutscher Lehrer soll Kindersex-Urlaub gebucht haben

Rendsburg/Kiel · Sex mit Kindern inklusive: Ein Rendsburger Lehrer soll eine Reise in die USA samt entsprechendem Angebot im Internet gebucht haben. Bei seiner Einreise in die USA klickten die Handschellen. Der 51-Jährige sitzt seit Ende Juni in US-Haft.

Wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch sitzt ein Gymnasiallehrer aus Rendsburg seit Ende Juni in den USA in Haft. Der 51-Jährige soll einen Urlaub gebucht haben, bei dem Sex mit Kindern zum Programm gehörte. "Wir ermitteln wegen der Verabredung zum sexuellen Missbrauch von Kindern und des Verdachts auf den Besitz kinderpornografischer Schriften", sagte die Kieler Oberstaatsanwältin Birgit Heß am Mittwoch der dpa und bestätigte damit Medienberichte.

Bei einer Durchsuchung der Wohnräume des Mannes wurden Speichermedien und andere Unterlagen sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden. Der Lehrer war von US-Behörden direkt nach seiner Einreise festgenommen worden.

Der Schulleiter hatte die Eltern der Schüler in einem Brief, der dpa vorliegt, umfassend über den Fall informiert. "Ihm wird vorgeworfen, über eine Internetseite eine Reise in die Vereinigten Staaten inklusive der in der Rubrik "special offers" enthaltenen Angebote zum sexuellen Missbrauch von Kindern gebucht zu haben", heißt es darin.

Nach Angaben des Bildungsministeriums und des Schulleiters gibt es derzeit keine Erkenntnisse, dass sich der Mann an der Rendsburger Schule etwas zu Schulden kommen ließ. "Es hat weder Beschwerden über ihn gegeben, noch sind Hinweise oder Auffälligkeiten an uns herangetragen worden; nicht von Eltern, noch von Schülern", teilte der Schulleiter mit.

Das Kieler Bildungsministerium hat noch nicht über die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Mann entschieden. "Wir stehen im engen Austausch mit der Staatsanwaltschaft", sagte Sprecher Thomas Schunck. Für den Fall, dass Eltern etwas an ihren Kindern auffallen sollte, stehen Schulpsychologen bereit.

Der Lehrer soll regelmäßig auf Reisen gegangen sein, berichtete das "Flensburger Tageblatt" (Mittwoch). Laut US-Behörden soll sich der Pädagoge für seine Ferien ein kleines Mädchen im Alter von sechs bis acht Jahren "gewünscht" haben. Sein Anwalt drängt dem Blatt zufolge darauf, seinen in Tucson inhaftierten Mandanten nach Deutschland auszuliefern, da ihn in den USA eine extrem hohe Haftstrafe erwartet.

(dpa)
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