Kritik an Trauerfeier in Südafrika Tutu: "Mandela wäre entsetzt gewesen"

London · Der frühere Erzbischof Desmond Tutu hat die Begräbnisfeierlichkeiten für Nelson Mandela kritisiert. Der Anti-Apartheids-Kämpfer wäre über den Ausschluss von weißen Afrikaanern entsetzt gewesen, sagte der frühere Anglikanerprimas Südafrikas laut dem britischen Sender BBC.

 Desmond Tutu (Mitte) hat die Trauerfeierlichkeiten zu ehren Nelson Mandelas kritisiert.

Desmond Tutu (Mitte) hat die Trauerfeierlichkeiten zu ehren Nelson Mandelas kritisiert.

Foto: afp, EDMOND JIYANE

Weiter bemängelte Tutu die Abwesenheit der Niederländisch-reformierten Kirche, den weitgehenden Verzicht auf die Sprache Afrikaans und die starke Präsenz der Regierungspartei ANC bei der Trauer- und Beisetzungsfeier. Mandela war am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren gestorben.

Tutu sagte, es wäre "eine inklusivere Botschaft" ausgesandt worden, "wenn die Veranstaltungsleiter der Gedenk- und Begräbnisfeier - sowohl nationale wie staatliche Ereignisse - nicht beide Male hohe Amtsträger der Regierungspartei gewesen wären". Zu der Beisetzung im Heimatdorf seines Weggefährten Mandela sei er nicht mal eingeladen worden, sagte Tutu. "Soweit ich das sinnvoll tun kann, entschuldige ich mich bei unseren Schwestern und Brüdern der Afrikaaner-Gemeinschaft."

Desmond Tutu (82) wurde wie Mandela für den Kampf gegen die Apartheid mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Tutu erhielt die Ehrung 1984, Mandela 1993 gemeinsam mit dem weißen Staatspräsidenten Frederik Willem de Klerk (77).

(KNA)
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