Mysteriöser Vierfachmord in Frankreich Das Blutbad dauerte nur 30 Sekunden

Annecy · Die Opfer des Vierfachmordes in Frankreich sind laut Autopsiebericht durch jeweils zwei Kopfschüsse getötet worden. Den zwei Männern und zwei Frauen sei "mitten in den Kopf" geschossen worden, sagte Staatsanwalt Eric Maillaud am Samstag im ostfranzösischen Annecy.

September 2012: Mehrfach-Mord in französischen Alpen
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Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben am Tatort 25 Patronenhülsen. Hinweise zur Tatwaffe oder anderen Details wollten die Ermittler nicht geben. Die Aktion soll nicht länger als 30 Sekunden gedauert haben. Möglicherweise gab es mehrere Schützen. Bei dem Ermittlungsverfahren gehe es um Mord und Mordversuch, sagte Maillaud.

Zu der oder den verwendeten Waffen wollte er keine Angaben machen. Um den Mord an dem 50-jährigen Saad al-Hilli, seiner Frau, einer älteren Verwandten des Paares sowie an einem französischen Radfahrer aufzuklären, würden nun alle Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld der Familie al-Hilli befragt, sagte Maillaud. Dies betreffe auch alle Familienangehörigen.

Der Staatsanwalt kündigte an, dass es von nun an keine täglichen Pressekonferenzen zu dem Fall mehr gebe. Die Ermittler gingen nur noch an die Öffentlichkeit, wenn bedeutende Fortschritte verkündet werden könnten. Die nächste Pressekonferenz könnte laut Maillaud Mitte kommender Woche stattfinden.

Der aus dem Irak stammende britische Ingenieur, seine Frau und eine ältere mutmaßliche Verwandte waren am Mittwoch in ihrem Auto auf einem Waldparkplatz in der Nähe von Annecy erschossen worden. Auch ein Fahrradfahrer, der offenbar zufällig vorbeikam, wurde getötet.

Nur die beiden kleinen Töchter der britischen Familie überlebten das Blutbad: Eine Vierjährige blieb körperlich unverletzt, weil sie sich in dem von Kugeln durchsiebten Auto unter der Leiche ihrer Mutter versteckte. Ihre siebenjährige Schwester erlitt Schädelfrakturen und wurde in ein künstliches Koma versetzt, war aber am Samstag nicht mehr in Lebensgefahr.

(AFP)
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