Anti-Terror-Einsatz in Dänemark Terror-Verdächtige sollen auch Anschlag in Deutschland geplant haben

Kopenhagen · Sie sollen einen Terrorangriff in Dänemark oder Deutschland geplant haben: Nach der Festnahme dreier Syrer in Deutschland und Dänemark sitzen nun in Dänemark mittlerweile 13 Personen in Untersuchungshaft.

 Blick auf vergitterte Zellenfenster einer JVA (Symbolbild).

Blick auf vergitterte Zellenfenster einer JVA (Symbolbild).

Foto: dpa/Frank Molter

Sechs Personen, die im Zuge eines großen Anti-Terror-Einsatzes festgenommen wurden, wurden nach einem Haftprüfungstermin am Donnerstag wie zuvor sieben andere Verdächtige ebenfalls in U-Haft genommen. Das gaben die dänische Polizei und der Inlandsnachrichtendienst PET am Freitag auf einer Pressekonferenz in Søborg bei Kopenhagen bekannt.

Es bestehe der Verdacht, dass in der Region Seeland ein Terrorangriff in Dänemark oder in Deutschland geplant worden sei, sagte die Chefin der Polizei Mittel- und Westseeland, Lene Sørensen. Vom PET hieß es, man gehe von der Vorbereitung eines Terrorangriffs mit einem „militanten islamistischen Motiv“ aus. Man habe Materialien zum Bau einer Bombe, mehrere Schusswaffen und eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat gefunden, sagte der operative PET-Leiter Flemming Drejer.

Die sechs Verdächtigen haben demnach Verbindungen zu den sieben anderen Personen, die bereits vorher in U-Haft gekommen sind. Diese sieben werden beschuldigt, einen oder mehrere Terrorangriffe geplant oder anderweitig an versuchten Terrortaten mitgewirkt zu haben. Eine 14. Person wurde nach PET-Angaben in Deutschland festgenommen.

Zuvor war am Donnerstag bekanntgeworden, dass in Deutschland und Dänemark drei Brüder aus Syrien festgenommen worden waren. Das Bundesinnenministerium und deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die drei einen Terroranschlag von erheblichem Ausmaß geplant hatten. Nach dpa-Informationen stehen die elf weiteren Festnahmen im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den drei Brüdern, von denen einer in Hessen und einer in Sachsen-Anhalt wohnte.

Die dänischen Behörden äußerten sich bislang sehr vorsichtig zu dem Fall. Man müsse die Karten bei den Ermittlungen derzeit eng am Körper halten, sagte Drejer. Zu den Nationalitäten und familiären Verbindungen der Verdächtigen könne man nichts sagen.

(felt/dpa)
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