Cranberries-Sängerin gestorben Fans und Kollegen trauern um Dolores O'Riordan

London · Cranberries-Sängerin Dolores O'Riordan ist plötzlich gestorben. Die Todesursache ist unklar. Die Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus. Fans, Kollegen und Politiker trauern um die "Stimme einer Generation".

Dolores O'Riordan: Cranberries-Sängerin plötzlich gestorben
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Dolores O'Riordan war am Montag überraschend gestorben. Sie sei für Aufnahmen in London gewesen, teilte ihre Sprecherin mit. Zur Todesursache machte sie keine Angaben. Die Sängerin der Cranberries wurde 46 Jahre alt.

Die Polizei in London geht nicht von einem Verbrechen aus. Die 46-Jährige wurde am Montag in einem Hotel in der britischen Hauptstadt leblos aufgefunden. Der Fall werde aber als "nicht verdächtig" behandelt, teilte Scotland Yard am Dienstag mit. Die Todesursache solle nun von der zuständigen Behörde ermittelt werden.

Die irische Band zeigte sich vom plötzlichen Tod der Sängerin geschockt. "Wir sind am Boden zerstört angesichts des Todes unserer Freundin Dolores. Sie war ein außergewöhnliches Talent und wir fühlen uns sehr privilegiert, Teil ihres Lebens von 1989 an gewesen zu sein, als wir die Cranberries gründeten", hieß es in einer Mitteilung der Gruppe am Montagabend auf Twitter. Die Welt habe eine "echte Künstlerin" verloren.

Auf ihren Tod wurde von allen Seiten mit Bestürzung reagiert. "Dolores O'Riordan und The Cranberries hatten einen gewaltigen Einfluss auf die die Rock- und Popmusik in Irland und international", erklärte der irische Präsident Michael Higgins.

"Stimme einer Generation"

Die Band Duran Duran, mit deren früherem Tourmanager Don Burton O'Riordan zwischen 1994 und 2014 verheiratet war, äußerte sich auf Twitter "tief getroffen" über den Tod der Sängerin. "Unsere Gedanken sind in dieser furchtbaren Zeit bei ihr und ihrer Familie."

Die Cranberries aus der beschaulichen irischen Hafenstadt Limerick verkauften in den 90er Jahren weltweit Millionen Tonträger. Das Lied "Zombie" aus dem Jahr 1994 blieb vor allem wegen O'Riordans Gesangs ("In your head, in your head / zombie, zombie") ein Ohrwurm.

In dem Song geht es um den jahrzehntelangen blutigen Nordirlandkonflikt, der im selben Jahr mit einem Waffenstillstand ein vorläufiges Ende fand. Die wehklagende Stimme O'Riordans schien nicht nur auf der von der Gewalt zermürbten irischen Insel einen Nerv zu treffen.

Irlands Regierungschef Leo Varadkar würdigte O'Riordan als "Stimme einer Generation". "Für jeden, der in den 90ern in Irland aufgewachsen ist, waren die Cranberries eine Kult-Band, die die Lebensangst der Teenager-Jahre auffing", sagte Varadkar einer Mitteilung zufolge.

James Corden trauert auf Twitter

Bereits am Montag hatte Irlands Präsident Michael D. Higgins mitgeteilt, O'Riordans Tod sei ein "großer Verlust" für alle, die "irische Musik, irische Musiker und die darstellenden Künste begleiten und unterstützen".

"Sie hatte die erstaunlichste Stimme und Präsenz. Ich bin so traurig, zu hören, dass sie gestorben ist", schrieb der aus Großbritannien stammende US-Talkshow-Moderator James Corden auf Twitter.

Die Karriere der Cranberries begann Anfang der 90er Jahre mit dem Song "Dreams". Mit dem zweiten, mehrfach mit Platin ausgezeichneten Album "No need to argue" und der Single-Auskopplung "Zombie" gelang den vier Musikern der internationale Durchbruch.

(gaa)
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