Coronavirus breitet sich aus Zahl neuer Infektionen steigt weiter - China meldet nun 908 Tote

Peking · Mehr als 40.000 Menschen haben sich auf dem chinesischen Festland mit dem Coronavirus infiziert. Die Rückkehrer aus Deutschland warten auf ihre Testergebnisse. In Hongkong dürfen Passagiere nach tagelanger Quarantäne ein Kreuzfahrtschiff verlassen.

 In New York halten Menschen Schilder in die Höhe, auf denen steht: „Bleib stark, China“.

In New York halten Menschen Schilder in die Höhe, auf denen steht: „Bleib stark, China“.

Foto: AP/Craig Ruttle

Die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus in China ist erneut gestiegen. Wie Chinas Gesundheitskommission am Montag mitteilte, wurden landesweit 97 neue Todesfälle bestätigt. Damit sind bislang mehr als 908 Menschen in China dem Virus zum Opfer gefallen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg um 3062 auf 40 171 Fälle.

Allein in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo das Virus ursprünglich in der Stadt Wuhan ausgebrochen war, kamen 2618 Infektionen und 91 Todesfälle hinzu. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der Welt mehr als 300 Erkrankungen bestätigt, davon 14 in Deutschland.

Nach der Ankunft von 20 weiteren China-Rückkehrern in Berlin sollen an diesem Montag Ergebnisse der Tests auf das Coronavirus vorliegen. Die Auswertung soll am Universitätsklinikum Charité erfolgen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit wollte sich am Nachmittag zu den Ergebnissen äußern.

Die Rückkehrer waren am Sonntag aus Wuhan mit einer Bundeswehrmaschine in Berlin-Tegel gelandet. Die Passagiere kamen umgehend auf eine Quarantäne-Station. Diese wurde auf dem Gelände der Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick eingerichtet.

Am Sonntag hieß es, die 16 Erwachsenen und vier Kinder seien wohlauf. Das habe eine erste medizinische Untersuchung nach der Ankunft der Sondermaschine ergeben. Später wurden für den Corona-Test noch Speichelproben entnommen, die in die Charité zur Untersuchung gebracht wurden. Diese Tests sollen zwei Wochen lang alle vier Tage wiederholt werden.

In China reisten derweil Tausende zusätzliche Mediziner in die Elf-Millionen-Stadt Wuhan, um bei der Eindämmung der Epidemie zu helfen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, wurden etwa 6 200 medizinische Fachkräfte mit 47 Charterflügen in die Stadt gebracht. Dies sei der vom Umfang her größte Transport medizinischen Personals seit Ausbruch der neuartigen Lungenerkrankung.

Neun chinesische Fluggesellschaften hätten neben dringend benötigter medizinischer Ausstattung 34 Teams aus mehreren Provinzen befördert.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong durften derweil 3600 Passagieren und Besatzungsmitglieder nach tagelanger Quarantäne am Sonntag ein Kreuzfahrtschiff verlassen. Die „Word Dream“ war vergangenen Mittwoch in der Finanzmetropole festgesetzt worden, da bei drei früheren Passagieren das Virus nachgewiesen worden war. Zudem litten drei Besatzungsmitglieder an Fieber. Der ursprüngliche Verdacht auf eine Infektion mit der Lungenkrankheit bestätigte sich bei ihnen jedoch nicht.

An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama wurden weitere 60 Fälle des neuen Coronavirus festgestellt. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Montag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes auf mindestens 130, wie der japanische Fernsehsender NHK weiter berichtete. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crew-Mitglieder sollen noch bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen. An Bord des Kreuzfahrtschiffes sind nach Erkenntnissen der Deutschen Botschaft in Tokio auch zehn deutsche Staatsangehörige.

(mja/dpa)
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