Auswirkungen der Corona-Pandemie UN warnt vor humanitärem Katastrophenjahr 2021

New York · Die Corona-Pandemie hat enorme Auswirkungen. Gerade auf ärmere Länder, warnen die Vereinten Nationen. In gut einem Dutzend Ländern drohen kommendes Jahr Hungersnöte – und der UN fehle das Geld, um das aufzufangen.

Eine Frau im Jemen hät ihren unterernährten Jungen im Arm.

Eine Frau im Jemen hät ihren unterernährten Jungen im Arm.

Foto: dpa/Hani Mohammed

Die Vereinten Nationen schlagen angesichts der Corona-Pandemie Alarm für das kommende Jahr. "2021 wird geradezu eine Katastrophe, wenn wir uns anschauen wo wir derzeit stehen", sagte der Chef des Welternährungsprogramms am Freitag bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Gut einem Dutzend Länder drohten Hungersnöte. Das kommende Jahr dürfte die schlimmste humanitäre Katastrophe seit Gründung der UN vor 75 Jahren werden. Es fehle die Finanzierung, um das komplett auffangen zu können. "Also müssen wir Prioritäten setzen. Bildlich gesprochen: der Eisberg liegt vor der Titanic."

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO forderte erneut 4,3 Milliarden Dollar für ein weltweites Programm zur gerechten Verteilung von Impfstoffen. Es könne nicht sein, dass reiche Länder im Wettrennen um Impfstoffe die ärmeren niedertrampelten, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der UN-Generalversammlung. "Das ist eine weltweite Krise und Lösungen müssen als weltweite Güter gerecht verteilt werden."

Das Coronavirus, das die Krankheit Covid-19 auslösen kann, ist Ende letzten Jahres in China erstmals aufgetaucht. Seither haben sich weltweit 65 Millionen Menschen infiziert. Das am stärksten betroffene Land sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todeszahlen sind die USA. Aufgrund der Pandemie sind den Vereinten Nationen zufolge 40 Prozent mehr Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Organisation fordert 35 Milliarden Dollar, um diese finanzieren zu können.

(sed/Reuters)
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