Positive Studienergebnisse US-Experte Fauci setzt Hoffnung auf neues Corona-Medikament

New York · Fieberhaft wird nach Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 gesucht. Die Erprobung eines Medikaments in den USA zeigt erste ermutigende Ergebnisse. Auch Trumps Berater Anthony Fauci ist hoffnungsvoll.

 US-Berater Anthony Fauci wird von Präsident Donald Trump angesehen.

US-Berater Anthony Fauci wird von Präsident Donald Trump angesehen.

Foto: AP/Alex Brandon

Einer der wichtigsten Berater von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie, Anthony Fauci, ist von Ergebnissen bei der Erprobung eines Medikaments gegen das Virus ermutigt. Das noch nicht zugelassene Mittel Remdisivir hat laut einer Studie der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) die Behandlungsdauer um vier Tage von 15 auf 11 verkürzt. „Das ist sehr bedeutsam“, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten am Mittwoch bei einem Treffen im Weißen Haus. „Was es bewiesen hat ist, dass ein Medikament das Virus blockieren kann.“ Das werde der Versorgungsstandard sein, prophezeite Fauci.

Angaben darüber hatte zuvor die Herstellerfirma gemacht. Das Mittel des Biotechnologie-Unternehmens Gilead Sciences wäre das erste, das einen solchen Test bestanden hätte. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind seit Ende vergangenen Jahres weltweit mehr als 218.000 Menschen gestorben. Ein spezielles Medikament gegen Sars-CoV-2 gibt es bislang nicht, ein Impfstoff wird von Experten frühestens in einem Jahr erwartet.

Bei der Studie der Nationalen Gesundheitsinstitute wurde eine Behandlung mit Remdesivir im Vergleich zu einer herkömmlichen Behandlung bei etwa 800 Corona-Patienten in Krankenhäusern weltweit untersucht. Das wichtigste Ergebnis war der Zeitraum, die ein Patient für die Genesung benötigt. Mit Remdisivir wäre er laut Studie gegenüber der bisherigen Behandlung um 31 Prozent kürzer.

Remdesivir wird intravenös verabreicht. Bei Tierversuchen im Zusammenhang mit Sars und Mers - Krankheiten, die von ähnlichen Coronaviren verursacht werden - half das Medikament, eine Infektion zu verhindern. Im Fall einer Erkrankung frühzeitig gegeben, verringerte es die Schwere von Symptomen. Es wurde aber weltweit noch nirgends zugelassen.

Aktienmärkte rund um die Welt reagierten mit einem Anstieg auf die Neuigkeiten. Global wurden bisher etwa 3,2 Millionen Infektionen registriert, wie Zahlen der Johns Hopkins Universität zeigen. Die tatsächlichen Zahlen liegen nach Einschätzung von Experten jedoch wahrscheinlich deutlich höher. Grund sind nicht flächendeckende Tests, Unterschiede bei der Zählung der Toten und Verschleierung einiger Regierungen.

Obwohl die Krise auch in den USA noch in vollem Gange ist, will Trump die Richtlinien für die Einschränkung sozialer Kontakte am Donnerstag auslaufen lassen. Er delegierte die Verantwortung damit von der Bundesregierung auf die Ebene der 50 US-Staaten und ihrer Regierungen. Die auslaufenden Bundesrichtlinien empfahlen, im Homeoffice zu arbeiten, Restaurants nicht zu besuchen, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten und rieten Personen mit angeschlagener Gesundheit, sich selbst zu isolieren.

(ala/dpa)
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