Unglück in China Seit acht Tagen verschüttete Bergleute schicken Nachricht an Retter

Penking · Mehr als eine Woche nach der Explosion einer Goldmine im Osten Chinas haben Rettungskräfte eine Nachricht von den verschütteten Bergleuten erhalten. Die zwölf Überlebenden sitzen in 600 Metern Tiefe fest.

 Rettungskräfte bohren ein Loch am Explosionsort einer Goldmine in Qixia nahe Yantai (Provinz Shandong).

Rettungskräfte bohren ein Loch am Explosionsort einer Goldmine in Qixia nahe Yantai (Provinz Shandong).

Foto: dpa/Wang Kai

Wie die Behörden der Provinz Shandong am Montag berichteten, hörten die Retter nach einer Bohrung Klopfgeräusche. Den Eingeschlossenen gelang es, an einer heruntergelassenen Leine eine Nachricht nach oben zu schicken, in der stand, dass mindestens zwölf der 22 Verschütteten noch am Leben sind.

"Wir brauchen dringend Medikamente, Schmerzmittel, medizinisches Klebeband, entzündungshemmende Medikamente, und drei Leute leiden an hohem Blutdruck", schrieben die in 600 Metern Tiefe festsitzenden Bergleute. Der Schreiber der Nachricht warnte die Helfer zudem, dass vier der Bergleute verletzt seien und sie alle von Wasser umgeben seien.

"Wir wünschen uns, dass die Retter nicht aufgeben, damit wir weiter hoffen können. Danke", hieß es in der Nachricht. Aufnahmen des chinesischen TV-Senders CCTV zeigten später, wie Helfer an einem Draht ein Paket mit Nahrungsmitteln nach unten abseilten.

Die Meldung von dem Brief nach acht Tagen ohne Lebenszeichen von den Verschütteten löste in China große Anteilnahme aus. Im Online-Netzwerk Weibo gab es rasch rund 140 Millionen Einträge: "Ich habe den Brief in den Morgen-Nachrichten gesehen und bin in Tränen ausgebrochen", schrieb ein Nutzer. "Ich hoffe, dass sie die festsitzenden Arbeiter so schnell wie möglich retten", kommentierte ein anderer.

Laut Staatsfernsehen wollen die Retter mehrere Tunnel in das Bergwerk graben, um die Verschütteten mit Frischluft sowie Lebensmitteln versorgen zu können. Gleichzeitig werden die Arbeit zu ihrer Rettung fortgesetzt.

Bei der Explosion am 10. Januar war der Ausstieg aus dem Schacht verschüttet worden, das interne Kommunikationssystem wurde schwer beschädigt. Wegen Sicherheitsmängeln gibt es in chinesischen Bergwerken immer wieder tödliche Unfälle. Im Dezember waren bei einem Grubenunglück in der südwestchinesischen Stadt Chongqing 23 Menschen ums Leben gekommen.

(chal/AFP)
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