Über 300 Millionen Raucher im Land China sagt der Zigarette den Kampf an

Peking · Das Land mit den meisten Rauchern weltweit startet einen neuen Versuch, das Laster einzudämmen: In China sind Zigaretten für Beamte ab sofort in Schulen, Krankenhäusern, Sportarenen und im öffentlichen Nahverkehr tabu, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

 Chinas Regierung will den Rauchern zumindest in einigen Bereichen ihre Suchtbefriedigung verbieten.

Chinas Regierung will den Rauchern zumindest in einigen Bereichen ihre Suchtbefriedigung verbieten.

Foto: ap, Ng Han Guan

Untersagt ist es den Staatsbediensteten zudem, Glimmstängel während der Arbeit anzubieten oder in Büros der Kommunistischen Partei Tabakprodukte zu verkaufen oder zu bewerben. Die neuen Regeln sollen der Anfang sein, Zigaretten gänzlich von öffentlichen Plätzen zu verbannen.

In China mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern gibt es mehr als 300 Millionen Raucher. Rund 1,4 Millionen Menschen sollen durch die Sucht pro Jahr sterben. Damit gilt Rauchen als eines der größten Gesundheitsrisiken in der Volksrepublik. Die Zahl pro Jahr verkaufter Zigaretten stieg 2012 im Vergleich zu zehn Jahren zuvor um 50 Prozent auf 2,52 Billionen.

Zwar gibt es kein landesweites Rauchverbot für geschlossene öffentliche Räume, doch die kommunistische Führung hat in der Vergangenheit schon versucht, entsprechende Regelungen durchzusetzen. Im Jahr 2011 gab das Gesundheitsministerium etwa Richtlinien heraus, laut denen das Rauchen in Hotels und Restaurants untersagt sei. Doch daran hielt sich bislang offenbar niemand. Kritisiert wurde, dass es keine eindeutigen Strafandrohungen bei Verstößen gebe. Experten zufolge verhindern die riesigen Einnahmen des staatlichen Tabakmonopols wirksame Maßnahmen gegen das Rauchen.

Die neue Maßgabe geht aus einem am Sonntag vom Zentralkomitee der Partei und dem Staatsrat verbreiteten Rundbrief hervor, wie Xinhua berichtete. Einige Beamte rauchten auf öffentlichen Plätzen, was nicht nur die Umwelt und öffentliche Gesundheit gefährde, sondern das Image der Partei, der Regierung und der Führungskräfte beflecke und einen negativen Einfluss habe, hieß es in dem Rundbrief.

(ap)
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