Anyang in der Provinz Henan Dutzende Tote bei Feuer in chinesischer Firma

Update | Peking · In der Provinz Henan kommt es laut chinesischen Staatsmedien zu einem folgenschweren Brand: Mindestens 38 Menschen sterben in den Flammen, weitere werden vermisst. Brandkatastrophen gab es in chinesischen Fabriken schon öfter.

Aus Mangel an unabhängiger Berichterstattung mit Fotos: die chinesische Nationalflagge (Symbolbild).

Aus Mangel an unabhängiger Berichterstattung mit Fotos: die chinesische Nationalflagge (Symbolbild).

Foto: dpa/Kin Cheung

Bei einem Brand bei einem mit Chemikalien und anderen Industriegütern handelnden Unternehmen sind in China mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden, teilte die lokale Verwaltung im Bezirk Wenfang der Großstadt Anyang in der Provinz Henan am Dienstag mit.

Das Feuer in dem Betrieb brach den Angaben zufolge am Montagnachmittag (Ortszeit) aus. Mehr als 200 Such- und Rettungskräfte sowie 60 Feuerwehrleute waren den Angaben zufolge im Einsatz. Den Brand zu löschen habe vier Stunden gedauert, erklärte die Verwaltung in Wenfang. Zur Brandursache wurden zunächst keine Angaben gemacht, auch nicht dazu, warum so viele Mitarbeiter getötet wurden.

Das betroffene Unternehmen Kaixinda wurde online als Großhändler für Industriegüter beschrieben, einschließlich spezieller Chemikalien.

China hat eine Historie von Bränden in Fabriken und Industrieunfällen. Verursacht oder begünstigt werden diese oft durch die mangelnde Beachtung von Sicherheitsstandards, was von zunehmendem Wettbewerb und Korruption von Beamten angefacht wird. Mangelhafte Lagerbedingungen, verschlossene Ausgänge und fehlende Ausrüstung zur Brandbekämpfung haben in der Vergangenheit zu Katastrophen beigetragen.

Ebenfalls in der Provinz Henan hatte es beispielsweise 2018 einen Fabrikbrand mit elf Toten gegeben. Im März 2019 wurden bei einer Explosion in einer Chemiefabrik in Yancheng in der östlichen Provinz Jiangsu 78 Menschen getötet und Häuser in einem Radius von mehreren Kilometern zerstört. Bei einem der bislang schwersten derartigen Unglücke waren 2015 bei der Explosion von Chemikalien in der nördlichen Hafenstadt Tianjin 173 Menschen zu Tode gekommen, die meisten von ihnen Feuerwehrleute und Polizisten. Ermittlungen ergaben, dass die Chemikalien falsch registriert und gelagert worden waren. Demnach machten sich lokale Beamte mitschuldig, die potenzielle Bedrohung ignoriert zu haben.

Die Katastrophe vom Montag weckt auch Erinnerungen an einen Großbrand im Oktober 2007. Damals kamen bei einem Feuer in einer illegal betriebenen Schuhfabrik im Dorf Hushi in der südostchinesischen Provinz Fujian mindestens 37 Menschen ums Leben. Die vergitterten Fenster der Fabrik wurden für viele zur Todesfalle. Viele weitere Arbeiter trugen Verletzungen davon. Die Polizei nahm später den Besitzer der Fabrik fest.

(peng/dpa/AFP/Reuters)
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