Zensur im Pressezentrum China blockiert kritische Internetseiten

Peking (RPO). Die Arbeit von internationalen Journalisten während der Olympischen Spielen ist stark eingeschränkt. Sie können im Pressezentrum der in Peking nicht frei im Internet recherchieren. Zahlreiche Seiten mit kritischen Inhalten sind gesperrt und schränken damit die Berichterstattung aus China weiter ein.

 China zensiert das Internet - auch für ausländische Journalisten.

China zensiert das Internet - auch für ausländische Journalisten.

Foto: AFP, AFP

Informationen über politische Vorgänge oder die Menschenrechtslage sind für die zu den Spielen erwarteten 5.000 Journalisten damit kaum mehr zu recherchieren. Mit dieser Internet-Zensur bricht die Regierung erneut ihr Versprechen, eine freie Berichterstattung zu gewährleisten.

Die Internetseiten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International oder Seiten, die sich mit Tibet befassten, konnten im Pressezentrum am Dienstag nicht aufgerufen werden. Bei der Vergabe der Olympischen Spiele im Jahr 2001 hatte China eine "völlig freie Berichterstattung" versprochen. In China gibt es kaum Pressefreiheit und auch das Internet wird regelmäßig zensiert. Wichtige internationale Nachrichtenseiten werden, wie zuletzt bei der Tibet-Krise im März, vorübergehend völlig gesperrt.

Zwei ranghohe Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Hein Verbruggen und Kevan Gosper, haben noch im April erklärt, China werde die Internet-Zensur für internationale Journalisten während der Olympischen Spiele aufheben. Gosper ruderte jedoch am Dienstag zurück und teilte mit, der freie Zugang beziehe sich nur auf Seiten, die direkt über die Sportveranstaltungen berichteten. "Meine Sorge und Verantwortung ist es sicherzustellen, dass über die Wettkämpfe für die ganze Welt offen berichtet wird", erklärte Gosper.

Heftige Kritik von Amnesty

(ap)
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