Wegen Drogenschmuggel China bestätigt Todesurteil gegen Kanadier

Peking · Ein Drogenschmuggler aus Kanada ist in China nach einem weiteren Prozess zum Tode verurteilt worden. Dabei vermuten Beobachter, dass der Fall auch mit der in Kanada inhaftieren Huawei-Finanzchefin Weng zu tun hat.

Ein Gericht in China hat die Todesstrafe für einen verurteilten kanadischen Drogenschmuggler bestätigt. Das obere Volksgericht in der Provinz Liaoning wies einen Berufungsantrag von Robert Schellenberg am Dienstag ab und leitete den Fall zur Prüfung an das Oberste Gericht weiter. Dies schreibt es das chinesische Recht vor, ehe ein Todesurteil vollstreckt werden kann.

Schellenberg wird laut Gerichtsakten vorgeworfen, 222 Kilogramm Crystal Meth geschmuggelt zu haben. Zunächst wurde er im November 2018 dafür zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Januar 2019 kam es aber zu einem neuen Prozess, an dessen Ende die Todesstrafe verhängt wurde. Aus Sicht von Beobachtern hat dies mit der Finanzchefin des Elektronikkonzerns Huawei, Meng Wanzhou, zu tun, die Anfang Dezember 2018 auf Ersuchen der USA in Kanada festgenommen wurde.

Die USA beschuldigen Meng, Banken über Huaweis Geschäfte mit dem Iran belogen und so gegen US-Sanktionen gegen Teheran verstoßen zu haben. Kanada erhob den Vorwurf, dass China mit dem Todesurteil im Fall Schellenberg die Freilassung der Top-Managerin erzwingen wolle. Im Dezember 2018 wurden zwei weitere Kanadier, ein Ex-Diplomat und ein Geschäftsmann, festgenommen und später wegen Spionage angeklagt.

(june/dpa)
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