Buschbrände in Australien Feuerwehrleute kämpfen bis zur Erschöpfung

Canberra · Wieder eine Hitzewelle, wieder starker Wind. Die Feuer in Australien sind verheerend - und könnten noch einmal schlimmer werden. „Wir sind weit entfernt vom Ende der Krise und dieser Katastrophe“, sagt der australische Premier.

 Feuerwehrleute ruhen sich während ihres Einsatzes gegen die Buschbrände auf Kangaroo Island aus.

Feuerwehrleute ruhen sich während ihres Einsatzes gegen die Buschbrände auf Kangaroo Island aus.

Foto: dpa/David Mariuz

Durch eine erneute Hitzewelle und starken Wind drohen die ohnehin verheerenden Buschfeuer noch einmal angefacht zu werden. Premierminister Scott Morrison sagte am Freitag: „Wir sind weit entfernt vom Ende der Krise und dieser Katastrophe.“

Vorhergesagt wurden für Freitag Höchsttemperaturen von 40 Grad und mehr, dazu wurde Wind mit Geschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern erwartet. Betroffen davon sollten vor allem ländliche Gebiete sein, wo die Brände bereits seit Weihnachten wüten.

Fotos: Bilder aus der Flammenhölle Australien
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Bilder aus der Flammenhölle Australien

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Seit Beginn der großen Buschfeuer im Oktober verbrannten mehr als zehn Millionen Hektar Land, das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.

Morrison sagte, vor der Küste des am schlimmsten betroffenen Bundesstaats New South Wales würden zwei Schiffe bleiben, um bei der Evakuierung von Städten helfen zu können, falls dies nötig werde. In dem Staat wurden alleine am Freitagmorgen 134 Brände registriert, von denen 53 nicht eingedämmt waren. Mehrere Abschnitte der fünf Autobahnen des Staats waren gesperrt.

In großen Gebieten im Nordosten des Bundesstaats Victoria wurden die Bewohner unterdessen aufgefordert, ihre Häuser angesichts der nahenden Brände zu verlassen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sie von den Flammen eingeschlossen würden. In dem Staat mussten bereits in der vergangenen Woche 67.000 Menschen ihre Häuser verlassen.

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Es bestehen zudem Sorgen, dass sich an der Grenze der Bundesstaaten New South Wales und Victoria zwei Großbrände zu einem „Mega-Feuer“ vereinen könnten. In Victorias Hauptstadt Melbourne und mehreren anderen Städten wollten am Abend Studenten für eine bessere Klimapolitik demonstrieren - trotz der Appelle der Polizei und des Premierministers, diese Veranstaltungen angesichts der Brände zu verschieben.

Auf Bildern von der besonders verwüsteten Känguru-Insel im Süden des Landes ist zu sehen, wie Tierärzte und Freiwillige verletzte Koalas behandeln; Feuerwehrleute liegen erschöpft am Boden. Um die 200.000 ehrenamtliche Feuerwehrmänner und -frauen kämpfen gegen die Brände auf dem Kontinent. Am Freitag machte der frühere Premierminister Tony Abbott als Freiwilliger in einem Brandgebiet südlich der australischen Hauptstadt Canberra mit. Die Feuerjahreszeit sei für ihn genauso wie für alle anderen, lang und anstrengend, sagte Abbott.

Das Amt für Wetterkunde hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass es nie auf dem Kontinent wärmer und trockener gewesen war als im vergangenen Jahr. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Der Zusammenhang zwischen den Bränden, den geringen Niederschlägen und den hohen Temperaturen sei deutlich.

Die Spenden reißen nicht ab. Viele Prominente gaben bereits Geld. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton (35) versprach eine halbe Million Dollar und rief zu weiterer Hilfe auf. „Es bricht mir das Herz, die Verwüstung zu sehen, die die australischen Buschfeuer Menschen und Tieren im Land zufügen“, schrieb der englische Mercedes-Pilot am Donnerstag in den sozialen Medien und veröffentlichte dazu ein Video, das die Notlage in Australien zeigte. „Ich verspreche 500.000 US-Dollar, um die Tiere, freiwilligen Helfer und die ländliche Feuerwehr zu unterstützen.“ Die Summe entspricht etwa 450.000 Euro.

(zim/dpa)
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