Burundi Tausende nehmen Abschied von getötetem Oppositionsführer

Bujumbura · Bis zu 3000 Menschen haben am Sonntag in Burundi Abschied genommen von dem ermordeten Oppositionsführer Zedi Feruzi. Die Trauergemeinde zog vom Haus des Politikers zu einer Moschee im Industriegelände der Hauptstadt Bujumbura, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

  Bis zu 3000 Menschen haben am Sonntag in Burundi Abschied genommen

Bis zu 3000 Menschen haben am Sonntag in Burundi Abschied genommen

Foto: afp, CDS/JH

Dort wurde Feruzi dann beigesetzt. Die Menge hielt Schilder mit Protestslogans gegen den umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza hoch. "Diejenigen, die Zedi Feruzi getötet haben, werden früher oder später dafür bezahlen", hieß es auf einem der Plakate.

Der Chef der Oppositionspartei UPD war am Samstag in Bujumbura auf dem Heimweg erschossen worden. Auch ein Leibwächter Feruzis wurde bei dem Angriff getötet. Das Bündnis gegen eine dritte Amtszeit für Nkurunziza verurteilte die "schändliche Tat" und legte den von der UNO vermittelten Dialog mit der Regierung auf Eis.

Für das Wochenende war eine Pause der Proteste vereinbart worden, um den Gesprächen eine Chance zu geben. Am Montag wollen die Regierungsgegner wieder auf die Straße gehen. Einer der Sprecher der Zivilgesellschaft, Pacifique Nininahazwe, hatte am Freitag angekündigt, die Demonstrationen würden dann "mit noch mehr Kraft" fortgesetzt.

Die Proteste gegen Nkurunziza richten sich insbesondere gegen die Kandidatur des seit zehn Jahren amtierenden Staatspräsidenten für ein drittes Mandat. Die Regierungsgegner sehen darin einen Verstoß gegen die Verfassung, die lediglich zwei Amtszeiten für das Staatsoberhaupt vorsieht.

Die Präsidentschaftswahl soll am 26. Juni stattfinden. Die eigentlich bereits für kommende Woche geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen waren wegen der politischen Krise in dem ostafrikanischen Land um zehn Tage auf den 5. Juni verschoben worden.

(AFP)
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