Reaktion auf Brückeneinsturz Italien verhängt Ausnahmezustand über Genua
Rom · Nach dem Brückeneinsturz von Genua ruft Italiens Regierungschef Conte in der Stadt den Notstand aus. Der Ausnahmezustand soll für zwölf Monate gelten.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte verhängt über Genua für zwölf Monate den Ausnahmezustand. Er reagierte damit auf den Einsturz der viel befahrenen Morandi-Brücke am Dienstag. Dabei waren nach neuen Angaben mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen.
Bei einer Krisensitzung des Ministerrates am Mittwoch in Genua sei außerdem eine Soforthilfe von fünf Millionen Euro freigegeben worden, sagte Conte bei einer Pressekonferenz. Er versprach, einen Kommissar für den Wiederaufbau Genuas einzusetzen.
Rettungskräfte setzten am Mittwoch die Suche nach möglichen weiteren Opfern fort. Die Autobahnbrücke war Teil der sogenannten Blumenautobahn A10, einer auch von zahlreichen Touristen genutzten wichtigen Verkehrsachse an der italienischen Riviera, die Genua mit Ventimiglia an der französischen Grenze verbindet.
Die Regierung machte den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia für das Unglück verantwortlich. Als Konsequenz aus dem Einsturz hatte Italiens Innenminister noch am Dienstag massive Investitionen in die marode Infrastruktur seines Landes in Aussicht gestellt. Er machte deutlich, dass er sich dafür nötigenfalls auch über die Stabilitäts- und Schuldenregeln in der EU hinwegsetzen würde.