"Sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war" Mann von Brittany Maynard spricht über ihren Todestag

Los Angeles · Noch einmal länger schlafen als üblich, ein letzter Spaziergang mit ihrem Mann – dann wusste Brittany Maynard, dass sie das Ende dieses Tages nicht mehr erleben würde. Zum ersten Mal hat Dan Diaz, der Mann der Frau, deren Sterbehilfe-Fall um die Welt ging, nun über den Todestag seiner Frau gesprochen.

 Dan Diaz spricht in einer US-Talkshow über den Verlust seiner Frau Brittany Maynard.

Dan Diaz spricht in einer US-Talkshow über den Verlust seiner Frau Brittany Maynard.

Foto: Youtube/The Meredith Vieira Show

Noch einmal länger schlafen als üblich, ein letzter Spaziergang mit ihrem Mann — dann wusste Brittany Maynard, dass sie das Ende dieses Tages nicht mehr erleben würde. Zum ersten Mal hat Dan Diaz, der Mann der Frau, deren Sterbehilfe-Fall um die Welt ging, nun über den Todestag seiner Frau gesprochen.

Normalerweise sei das Paar immer früh aufgestanden, so gegen 7 Uhr, berichtet Dan Diaz in einem Interview mit dem "People"-Magazin und in einem Fernseh-Interview in der "Meredith Vieira Show". An diesem Morgen, dem 1. November 2014, habe sie jedoch einen Krampfanfall gehabt, und so entschloss sich das Paar noch bis 9 Uhr im Bett zu bleiben. "Anschließend sind wir spazieren gegangen, denn sie liebte es, draußen zu sein", sagt Diaz.

Friedlich im Schlafzimmer eingeschlafen

Als das Paar dann heimkehrte, habe Maynard gewusst, dass ihr Leben vorbei ist. "Sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war", berichtet der 43-Jährige über den letzten Tag im Leben seiner 14 Jahre jüngeren Frau. In ihrem gemeinsamen Schlafzimmer sei sie im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen. Die Organisation "Compassion & Choices" (deutsch: "Mitgefühl und Wahlmöglichkeiten") hatte sie bei ihren Vorhaben unterstützt.

"Du willst sie natürlich nicht gehen lassen", sagte ihr Ehemann im Gespräch mit Meredith Vieira, während er den Tränen nah war. "Aber ich musste, weil ich nicht wollte, dass sie eine Gefangene in ihrem eigenen Körper wird."

Der Fall Maynard hatte im vergangenen Jahr weltweit für Aufsehen gesorgt. Die 29-Jährige hatte Krebs, ihr Hirntumor hatte sich Anfang 2014 als unheilbares Gliobalstom herausgestellt. Da sie nicht die letzten Monate und Wochen ihres Lebens leiden wollte, entschloss sie sich mit ihrem Partner für einen Umzug in den US-Bundesstaat Oregon, wo Sterbehilfe legal ist. Sie wolle sterben, so lange es ihr noch gut gehe und sie niemandem zur Last falle, sagte sie.

Ihr Ehemann und weitere Angehörige hatten ihren Entschluss akzeptiert. "Am Anfang wollte meine Familie ein Wunder; sie wollten eine Heilung meines Krebs", hatte Maynard Anfang Oktober gesagt. Nüchtern hatte sie festgestellt: "Wenn wir uns alle hinsetzen und auf die Fakten schauen, gibt es nicht eine Person, die mich liebt, die mir mehr Schmerzen und mehr Leid wünscht."

(spol)
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