Evans zu angeblichen Übergriffen verhört Britischer Politiker soll Mann vergewaltigt haben

London · Ein britischer Parlamentarier ist Medienberichten zufolge wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung von zwei Männern festgenommen worden.

 Der britische Parlamentarier Nigel Evans soll einen Mann vergewaltigt und einen anderen sexuell belästigt haben.

Der britische Parlamentarier Nigel Evans soll einen Mann vergewaltigt und einen anderen sexuell belästigt haben.

Foto: ap

Die Polizei habe den 55 Jahre alten Vize-Präsidenten des Unterhauses, Nigel Evans, am Samstag zu den angeblichen Übergriffen auf die jungen Männer vernommen, hieß es in den Berichten. Die Polizei bestätigte lediglich die Festnahme eines Verdächtigen, dessen Beschreibung auf den konservativen Politiker passt, nannte aber keinen Namen. Der Mann sei nach dem Verhör gegen Kaution bis zum 19. Juni auf freien Fuß gesetzt worden.

Den Polizeiangaben zufolge geht es um die mutmaßliche Vergewaltigung eines Mannes und sexuelle Belästigung eines zweiten in der Ortschaft Pendleton im Nordwesten Englands, in der auch Evans wohnt. Die Taten sollen sich zwischen 2009 und März dieses Jahres ereignet haben, das Alter der erwachsenen Opfer wurde mit unter 30 Jahren angegeben.

Es sei ihm völlig unverständlich, wieso die beiden Männer, "die ich bis gestern als meine Freunde betrachtet habe", ihre Vorwürfe erhoben hätten, sagte Evans am Sonntag. Er dankte der Polizei für ihren "sensiblen" Umgang mit dem Fall und seinen Kollegen und Freunden für ihre Unterstützung. Evans' Anwalt betonte, sein Mandant wolle weder als stellvertretender Parlamentspräsident noch als Abgeordneter zurücktreten.

Der Waliser Evans hatte sich 2010, acht Jahre nach seiner Wahl ins Parlament, öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt, weil er es "müde sei, eine Lüge zu leben". Von 1999 bis 2001 war Evans, der über die Parteigrenzen hinweg angesehen ist, einer der Vize-Vorsitzenden der konservativen Tories.

Konservative Parteikollegen reagierten schockiert. "Wir sind alle völlig verstört", sagte Michael Ranson, der Vorsitzende in Evans' Wahlbezirk Ribble Valley, dem Fernsehsender Sky News. Berichten zufolge wurde der konservative Premierminister David Cameron bereits über den Fall informiert.

(AFP)
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