Aschewolke aus Island Britischer Luftraum teilweise dicht

Berlin (RPO). Obwohl der isländische Vulkan Eyjafjöll einen Monat nach seinem Ausbruch weiter Asche speit, sind für den deutschen Luftraum derzeit keine Sperrungen zu befürchten. Für die kommenden Tagen rechneten die Deutsche Flugsicherung (DFS) und der Verband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) vorerst nicht mit Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. In Großbritannien und Irland mussten am Wochenende aber etliche Flughäfen geschlossen bleiben.

Island: Graue Schmiere überall
17 Bilder

Island: Graue Schmiere überall

17 Bilder

Nach den derzeitigen Wettervorhersagen sei "bis Dienstag mit keinerlei Einschränkungen im Luftverkehr" aufgrund von Aschewolken zu rechnen, sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hätten Wettervorhersagen vermuten lassen, dass Beeinträchtigungen des Flugverkehrs in dieser Zeit möglich seien.

Die "FAS" hatte unter Berufung auf Luftfahrtkreise berichtet, wegen einer erhöhten Konzentration von Vulkanasche könnten zwischen Montagabend und Mittwoch einige oder alle deutschen Flughäfen geschlossen werden. BDF-Geschäftsführer Michael Engel ging am Sonntag jedoch davon aus, dass es keine Störungen geben werde. "Die deutschen Fluggesellschaften führen ihren Flugbetrieb ganz normal weiter und werden dies nach der aktuellen Einschätzung auch in der kommenden Woche tun können", erklärte er in Berlin.

Anders sah es am Wochenende in Großbritannien und Irland aus. Dort ordneten die Behörden die vorübergehende Schließung einiger Flughäfen an. Von der Sperrung des Luftraums betroffen waren vor allem Flughäfen in Schottland und im Norden von England, die vom Nachmittag bis zum Abend geschlossen werden sollten. In Nordirland untersagten die Behörden für den Zeitraum von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr MESZ sogar sämtliche Starts und Landungen. Während auch der Flughafen von Manchester, der zu den 20 größten in ganz Europa zählt, Starts und Landungen zeitweise einstellen musste, blieb der Flugverkehr über London ungestört.

Den Luftraum über dem Westen Irlands hatten die Behörden bereits am Samstagabend dicht gemacht. Der Flughafen in Dublin sollte jedoch bis zum Sonntagabend geöffnet bleiben.

Im April hatte der isländische Vulkan Eyjafjöll fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen und die Streichung von mehr als 100.000 Flügen lösten damals ein beispielloses Chaos aus, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. In Deutschland war der Luftraum für viereinhalb Tage ganz oder teilweise gesperrt. Seither kommt es hin und wieder zu Teilsperrungen des Luftraums über Europa - das Ausmaß der neuen Flugstörungen ist aber weitaus geringer als im April.

(RTR/born)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort