Brief an Kardinal Ex-Papst Benedikt rechtfertigt Rücktritt

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich laut einem Zeitungsbericht in einem Brief an den deutschen Kardinal Walter Brandmüller für seinen Rücktritt gerechtfertigt.

 Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011.

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011.

Foto: AFP

Das schreibt die „Bild“-Zeitung. In dem Brief geht er den konservativen Kardinal, der ihn für den Rücktritt kritisiert hatte, hart an. „Sie wissen natürlich sehr wohl, dass - wenn auch äußerst selten - Päpste zurückgetreten sind. Was waren sie hernach? Papst emeritus? Oder was sonst?“, heißt es darin.

Brandmüller gilt als konservativer Gegner von Benedikts Nachfolger Franziskus. Der Vatikan wollte sich zu dem Fall nicht äußern. Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein antwortet auf eine Frage nach der Authentizität des Briefes: „Kein Kommentar.“

Er wollte nach seinem Rücktritt nicht wieder Kardinal sein, zitiert die Zeitung Benedikt aus dem Schreiben. „Ich wäre dann der Öffentlichkeit ständig so ausgesetzt gewesen, wie es eben ein Kardinal ist - ja, noch mehr, weil man in ihm eben doch den ehemaligen Papst gesehen hätte.“

Er habe mit dem Begriff „Papa emeritus“ erreichen wollen, „für die Medien absolut unzugänglich“ zu sein und dass „völlig klar ist, dass es nur einen Papst gibt“, schrieb Benedikt. „Wenn Sie einen besseren Weg wissen und daher glauben, den vor mir gewählten verurteilen zu können, so sagen Sie es mir bitte.“

Der Brief stammt laut „Bild“ vom November 2017. Benedikt - inzwischen 91 Jahre alt - hatte seinen Rückzug im Februar 2013 vor allem mit körperlicher Schwäche begründet. Dennoch wird immer wieder über die Motivation seiner Entscheidung und auch über seine jetzige Rolle als angeblicher „Schattenpapst“ spekuliert. Vor allem konservative Kreise waren enttäuscht von dem Rückzug. Der gebürtige Bayer lebt heute zurückgezogen hinter Vatikanmauern.

(csr/dpa)
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