Rocco Morabito Brasilien liefert einen der meistgesuchten Mafia-Bosse an Italien aus

Rom · Nach 28 Jahren auf der Flucht ist einer der meistgesuchten Drogenbosse der Welt von Brasilien an Italien ausgeliefert worden. Der 55 Jahre alte Rocco Morabito muss nun in eine 30-jährige Haftstrafe verbüßen.

Rocco Morabito traf am Mittwoch in Rom ein. Die italienischen Behörden führten ihn auf Platz zwei der Liste der meistgesuchten und gefährlichsten Mafiosi des Landes.

Morabito wurde vor zwei Jahrzehnten in Abwesenheit wegen Drogenhandels als Teil des organisierten Verbrechersyndikats 'Ndrangheta verurteilt, das mit Kokain Milliardensummen einnahm. Die italienische Polizei bezeichnete ihn als einen der größten Drogenhändler der Welt. Der 55-Jährige muss nun in Italien eine 30-jährige Haftstrafe verbüßen, zu der ihn ein Gericht in Mailand 2001 verurteilte. Morabito wurde im Mai 2021 von der brasilianischen Polizei verhaftet. An der Aktion waren auch italienische und amerikanische Ermittler beteiligt.

Der Gesuchte wurde 2017 in Uruguay schon einmal verhaftet, konnte aber zwei Jahre später aus dem Gefängnis fliehen. Die italienische Polizei fahndet seit 1994 nach ihm.

Die in Kalabrien ansässige Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft gibt an, Morabito habe eine wichtige Rolle im Kokainhandel zwischen Südamerika und Mailand gespielt, einem wichtigen Umschlagplatz für das Rauschgift, das dann in Italien und in Europa verkauft wird. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung 2017 lebte Morabito unter einem falschen Namen in einer Luxusvilla in einem Badeort in Uruguay.

Auf Platz eins der meistgesuchten Mafiabosse findet sich nach wie vor Matteo Messina Denaro, der als einer der mächtigsten Männer der Cosa Nostra in Sizilien gilt. Er ist seit 1993 auf der Flucht.

(ahar/dpa)
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