Fähre auf dem Tigris Mehr als 80 Menschen sterben bei Bootsunglück nahe Mossul

Bagdad · 83 Menschen sind bei einem Bootsunglück nahe der irakischen Stadt Mossul ums Leben gekommen. Offenbar war die Fähre wegen eines technischen Fehlers gesunken.

 Menschen stehen am Ufer des Flusses Tigris, auf dem eine Fähre gesunken ist.

Menschen stehen am Ufer des Flusses Tigris, auf dem eine Fähre gesunken ist.

Foto: dpa/Farid Abdulwahed

Bei einem Bootsunglück nahe Mossul sind irakischen Angaben zufolge 83 Menschen ums Leben gekommen. 55 Personen seien gerettet worden, unter ihnen 19 Kinder, sagte Sprecher des irakischen Innenministeriums Saad Maan. Viele wurden in Krankenhäusern behandelt. Das Gesundheitsministerium teilte mit, unter den Toten seien 33 Frauen und zwölf Kinder.

Der Zivilschutz in der Provinz Ninive teilte der Nachrichtenagentur AP mit, die Fähre sei mit Leuten überladen gewesen, die auf dem Fluss Tigris das kurdische Neujahrsfest und den Anbruch des Frühlings gefeiert hätten. Wie viele Menschen an Bord waren, blieb zunächst unklar. Der Tigris führt um diese Jahreszeit wegen der Schneeschmelze besonders viel Wasser.

Die Fähre sei wegen eines technischen Fehlers gesunken, sagte der Chef des Zivilschutzes, Hussam Chalil. Zur Zeit des Unglücks seien nicht viele Boote in der Nähe gewesen, um bei der Rettung zu helfen. Auf Videos war zu sehen, wie Verunglückte gegen die starke Strömung anschwammen. Zwei Männer sprangen in Kleidung ins Wasser, um andere vor dem Ertrinken zu retten.

Das irakische Fernsehen berichtete, ein Gericht habe Haftbefehl gegen den Eigentümer der Touristeninsel erlassen, die die Fähre ansteuern sollte. Neun Fährenmitarbeiter seien festgenommen worden.

Das kurdische Neujahrsfest geht auf die Zeit um 1700 vor Christus zurück und beinhaltet zoroastrische Traditionen. Es wird in Regionen gefeiert, die einst zum alten Persischen Reich gehörten.

(zim/dpa)
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