Bombendrohung Fährverkehr nach Dänemark unterbrochen

Puttgarden/Rostock · Die anonyme Bombendrohung kam per Telefon: Auf einer Scandlines-Fähre könnte eine Bombe explodieren. Der Fährverkehr zwischen Dänemark und Deutschland wurde gestoppt, Spürhunde durchsuchten Schiffe in Puttgarden, vor dem Fährhafen dort gab es einen kilometerlangen Stau.

Bombendrohung gegen Fährverbindung zwischen Dänemark und Deutschland
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Bombendrohung gegen Fährverbindung zwischen Dänemark und Deutschland

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Wegen einer Bombendrohung hat die Reederei Scandlines am Mittwoch den Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark vorübergehend eingestellt. Betroffen waren die Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser, wie eine Reederei-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte.

In Dänemark lief der Fährverkehr nach Schiffsdurchsuchungen wieder an. In Puttgarden wurden bis zum Abend Schiffe nach Sprengstoff durchsucht. Vor dem Fährbahnhof Puttgarden auf der Ostseeinsel Fehmarn stauten sich noch am frühen Abend über mehrere Kilometer vor allem Lastwagen.

In Rostock lag auch noch am Abend die "Copenhagen". Das Schiff wurde von der Polizei mit Spürhunden durchsucht. Es sei unklar, wie lange der Einsatz dauern werde, sagte eine Polizeisprecherin in Rostock.
Die Polizei schickte am Nachmittag zusätzliche Kräfte und Suchhunde nach Puttgarden, um im Hafen liegende Fähren zu kontrollieren.

Am späten Nachmittag kam die "Deutschland" aus Rødby in Puttgarden an, Fahrzeuge konnten das Schiff verlassen, während in Richtung Dänemark weiterhin nichts ging. "Die dänische Polizei konnte schneller agieren, weil durch einen Zufall starke Kräfte in der Nähe waren", sagte ein Sprecher der Lübecker Polizei.

Eine zeitliche Einschätzung zu der Einsatzdauer in Puttgarden könne "zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden", teilte die Lübecker Polizei um 16.16 Uhr mit.

In Puttgarden lagen am Mittwochmittag die Fährschiffe "Kronprinz Frederick" und "Prinz Richard" im Hafen. Ein Polizeisprecher sagte, die beiden in Puttgarden liegenden Fähren seien bereits entladen gewesen, als die Bombendrohung in Dänemark eingegangen sei.

Die dänische Polizei teilte mit, sie habe Fähren in Rødby und Gedser aus Sicherheitsgründen geräumt. "Wir haben einen Hinweis bekommen, der es nötig macht, dass wir die Fähren an den beiden Orten untersuchen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Passagiere hätten die Fähren verlassen, die zwischen Rødby und Puttgarden auf Fehmarn sowie Gedser und Rostock verkehren.

Die Fähre "Schleswig-Holstein" befand sich noch am Abend auf See. Das Küstenstreifenboot Fehmarn begleitete die Fähre. Es sei unklar, ob sie in den Hafen einlaufen dürfe oder aus Sicherheitsgründen auf Reede ankern müsse, sagte ein Lübecker Polizeisprecher. Denn die Bombendrohung sei eingegangen, als das Schiff schon auf der Ostsee unterwegs gewesen sei.

In Dänemark konnten die ersten Fähren die Häfen am frühen Nachmittag bereits wieder verlassen. "Die Polizei wird aber weiter vor Ort bleiben und weitere Untersuchungen in der Gegend und auf den Schiffen in Rødby und Gedser vornehmen", hieß es in einer Mitteilung. Die Evakuierung sei "still und ruhig und ganz ohne Dramatik" vor sich gegangen.

Nach Angaben der Lübecker Polizei hat das Wasserschutzpolizeirevier Travemünde einen Führungsstab gebildet und prüfte die weiteren Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit der dänischen Polizei.

Problematisch war laut Lübecker Polizei am Nachmittag der Lkw-Verkehr in Richtung Puttgarden. Die Ausweichparkplätze seien belegt. Ein weiträumiges Parken wurde dringend empfohlen.

(csr/dpa)
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