Abgestürzte Passagiermaschine vor Beirut Boeing-Pilot ignorierte Sturmwarnung des Towers

Beirut (RPO). Nach dem Absturz des athiopischen Passagierflugzeugs mit 90 Menschen an Bord gibt es kaum noch Hoffnung auf Überlebende. Offenbar missachtete der Pilot beim Start eine Sturmwarnung des Towers.

Passagierflugzeug stürzt ins Meer
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Die Boeing 737-800 der Ethiopian Airlines fing am Montag kurz nach dem Start Feuer und stürzte vor der libanesischen Küste ins Meer. Nach Angaben des libanesischen Verteidigungsministers Elias Murr ignorierte der Pilot kurz vor dem Unglück die letzten Instruktionen des Towers. Der Kontrollturm in Beirut habe den Piloten der Ethiopian Airlines wegen eines Sturms zur Umkehr aufgefordert, stattdessen sei die Maschine in die entgegengesetzte Richtung weitergeflogen, sagte Murr im libanesischen Fernsehen. "Wir wissen nicht, was passiert ist und ob der Pilot das Flugzeug noch unter Kontrolle hatte", fügte der Minister hinzu.

Die Maschine war kurz nach dem Start mit 90 Menschen an Bord abgestürzt, wahrscheinlich wegen schlechten Wetters. Ein Anschlag galt als unwahrscheinlich. Nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines befanden sich 82 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder an Bord. Darunter war nach Angaben eines libanesischen Regierungssprechers auch die Ehefrau des französischen Botschafters im Libanon. Die Bundesmarine, die Teil der UN-Mission UNIFIL in der Region ist, koordinierte die Suchaktion. Bis zum Nachmittag wurden 24 Tote geborgen, Hinweise auf Überlebende gab es nicht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kondolierte dem äthiopischen Regierungschef Meles Zenawi. In einem am Montagabend veröffentlichten Schreiben drückte sie Zenawi und den Familien der Opfer ihr Beileid aus. Auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) übermittelte seinen Kollegen im Libanon und in Äthiopien sein Mitgefühl, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Ähnlich äußerte sich der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, in Washington.

(AFP/pst)
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