Preisgekrönter Journalist Bob Simon stirbt bei Autounfall
New York · Der vielfach ausgezeichnete US-Journalist Bob Simon ist am Mittwoch bei einem Autounfall in New York City ums Leben gekommen. Das berichtete der Fernsehsender CBS, für den Simon jahrelang als Korrespondent für die erfolgreiche Nachrichtensendung "60 Minutes" gearbeitet hatte. Simon wurde 73 Jahre alt.
Nach Polizeiangaben war Simon Insasse eines Autos, das am Mittwoch in Manhattan in ein anderes Fahrzeug stieß. Der Reporter kam wie der Fahrer des Autos ins Krankenhaus, wo Simon am Abend für tot erklärt wurde.
Simon zählte zu der Elite des US-Journalismus. Er berichtete seit den 60er Jahren über etliche Konflikte in Übersee, darunter laut CBS auch der Vietnam-Krieg. Seit 1996 lieferte er regelmäßig Beiträge für "60 Minutes" und vorübergehend auch für den Ableger "60 Minutes II".
Der Amerikaner kam 1967 als Reporter und Redakteur zu CBS News und berichtete zunächst über innerstädtische Unruhen, wie CBS berichtete. Er ging dann ins Büro des Senders im israelischen Tel Aviv, ehe er in Washington als Korrespondent für das US-Außenministerium zuständig war.
1991 wurden er und drei CBS-Kollegen im Irak gefangen genommen und während des Golfkrieges 40 Tage festgehalten. Sie wurden geschlagen und verhört, ehe sie nach einer Intervention des damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow freikamen. Über diese Zeit schrieb Simon das Buch "Forty Days".
Er gewann zahlreiche Auszeichnungen. Für seine Geschichte aus Zentralafrika über die weltweit einzige ausschließlich aus Schwarzen bestehende Symphonie gewann er seinen vierten Peabody-Award sowie einen von insgesamt 27 Emmys. Kein Journalist auf der Welt habe vermutlich so viele Emmys für seine Berichterstattung gewonnen wie Simon, schätzte CBS.