„Blitz-Saison“ in Bangladesch 133 Menschen sterben durch Blitzschläge
Dhaka · In der diesjährigen „Blitz-Saison“ vor Beginn des Monsuns in Bangladesch sind bereits 133 Menschen, darunter 23 Kinder, durch Blitze getötet worden. Die meisten Opfer waren zum Zeitpunkt des Blitzschlages auf ihren Feldern.
Experten führen die vermehrte Zahl von Blitzeinschlägen auf den Klimawandel zurück und beklagen fehlende Präventionsmaßnahmen. „Aufklärung und Frühwarnsysteme hätten viele dieser Leben retten können“, sagte Meherun Nesa, Koordinator des „Disaster Forum“ in Dhaka, dem asiatischen Pressedienst Ucanews. Einer Studie zufolge sind 70 Prozent der Opfer Bauern, die bei der Feldarbeit von Blitzen getroffen werden.
Todesfälle durch Blitzeinschläge kommen in dem dicht besiedelten südasiatischen Land zu dieser Jahreszeit häufig vor, wenn das Wetter von der Trockenzeit zur regnerischen Monsunsaison wechselt. Im April und Mai entstehen am Fuße des Himalaya-Gebirges ungewöhnlich viele Gewitter, die in den angrenzenden Regionen Indiens und in Bangladesch ausbrechen.
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Umweltforscher sehen als Ursache für die gestiegene Zahl von Todesfällen durch Blitzeinschläge in Bangladesch den Klimawandel, von dem das Land besonders stark betroffen ist. „Je heißer die Temperatur, desto stärker werden die Wolken aufgeladen“, zitierte Ucanews den Geschäftsführer der auf Klimaforschung spezialisierten Nichtregierungsorganisation „Bangladesh Centre for Advanced Studies“, Atiq Rahman. Der Klimawandel erhöhe sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit von Blitzen. Dennoch gebe es in Bangladesch noch immer kein Blitzvorhersagesystem, kritisierte der Experte. Zudem waren Süd- und Südostasien in den ersten Monaten 2023 von einer rekordverdächtigen Hitzewelle mit Temperaturen zwischen 45 und 50 Grad betroffen.
