Zweite Erklärung in zwei Tagen Bin Laden ruft zum Heiligen Krieg für Palästina auf

Kairo (RPO). Der weltweit gesuchte Terrorist Osama bin Laden hat sich zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen mit der Androhung von Gewalt zu Wort gemeldet. In seiner jüngsten Botschaft ruft der Al-Qaida-Führer zum Heiligen Krieg zur Befreiung Palästinas auf. Der arabische Fernsehsender Al Dschasira hatte am Donnerstagabend eine Tonbanderklärung ausgestrahlt. Bereits am Mittwoch hatte Bin Laden Europa mit einer "Abrechnung" wegen der jüngsten Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen gedroht.

 Künftig darf die Bundeswehr im Inneren den Terror bekämpfen.

Künftig darf die Bundeswehr im Inneren den Terror bekämpfen.

Foto: AP, AP

"Palästina kann nicht durch Verhandlungen und Dialog wiedererlangt werden, sondern mit Feuer und Eisen", sagte Bin Laden. Zugleich rief er zur Unterstützung des Aufstands im Irak auf. Alle Palästinenser, die nicht in Jerusalem kämpfen könnten, sollten dazu in den Irak gehen, sagte der Terrorführer. Zugleich kritisierte er die Unterstützung arabischer Staaten für den Friedensprozess im Nahen Osten.

Die USA halten die jüngste Erklärung Bin Laden mit hoher Wahrscheinlichkeit für echt. Zu diesem Schluss seien Experten der CIA gelangt, verlautete am Donnerstag aus Geheimdienstkreisen in Washington. Demnach bestehe kein Zweifel daran, dass Bin Laden noch am Leben sei. Ebensowenig wie der Erklärung vom Mittwoch, die auf einer islamistischen Web-Site veröffentlicht wurde, gab es allerdings einen eindeutigen Hinweis darauf, wann die Tonbänder aufgenommen wurden.

In der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung bezeichnete Bin Laden die Mohammed-Karikaturen als Teil eines "neuen Kreuzzugs" gegen den Islam, in dem dem der Papst eine besondere Rolle spiele. In Anspielung an den neuerlichen Abdruck der Karikaturen im Februar sagte er: "Ihr habt es in eurem Unglauben übertrieben, indem ihr diese beleidigenden Zeichnungen veröffentlicht habt. Das ist das größte und gefährlichste Unglück und das Urteil dafür wird entschlossener ausfallen."

Mehrere dänische Zeitungen hatten am 13. Februar erneut eine umstrittene Karikatur Mohammeds mit einer Bombe im Turban abgedruckt. Sie reagierten damit auf die Aufdeckung von Mordplänen gegen den Zeichner. Die Veröffentlichung stieß wie schon im Jahr 2006 auf Proteste in der islamischen Welt.

(ap)
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