Wegen Mobbings und Belästigung Gericht verurteilt Erfinder des Bikram-Yoga zu Millionenstrafe

Los Angeles · Bikram Choudhury, der Begründer von Bikram-Yoga ist in den USA wegen Mobbings und Belästigung zu einer Millionenstrafe verurteilt worden.

Bikram Choudhury vor seinen "Jüngern".

Bikram Choudhury vor seinen "Jüngern".

Foto: ap

Ein Gericht in Los Angeles gab damit einer Anwältin Recht, die für Bikram Choudhury gearbeitet hatte. Nach ihren Angaben wurde sie von dem Mann hinter dem weltweiten Bikram-Imperium gemobbt, nachdem sie gegen die sexuelle Belästigung von Frauen im Unternehmen Stellung bezogen hatte.

Bikram-Yoga wird in extra aufgeheizten Räumen praktiziert und ist weltweit verbreitet. Die Klägerin Minakshi Jafa-Bodden leitete die Justizabteilung des Imperiums. Als solche sprach sie nach eigenen Angaben mehrere ihr zugetragene Fälle von sexueller Belästigung und sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz an. Unter anderem ging sie Vorwürfen nach, dass eine Praktikantin vergewaltigt worden sei. Wegen ihres Einsatzes für die Frauen wurde sie nach eigenen Angaben schikaniert und bedroht und schließlich gefeuert.

Choudhury soll laut dem am Dienstag gefällten Urteil an die Klägerin 6,47 Millionen Dollar (5,9 Millionen Euro) Schadenersatz und Schmerzensgeld zahlen. Am Montag hatte ihn die Jury in dem Fall bereits zu knapp einer Million Dollar Entschädigungszahlung verurteilt. Unter anderem hatte er laut Klageschrift ihm untergebene Frauen als "blöde Kühe" bezeichnet und ein "hypersexualisiertes Arbeitsklima" geschaffen. Außerdem habe er Frauen aufgefordert, "ihm die Haare zu kämmen oder ihn zu massieren".

Der aus Indien stammende Choudhury soll nach seiner Übersiedlung in den USA mit seiner Yoga-Idee immensen Reichtum angehäuft haben. Vor Gericht erklärte der 69-Jährige allerdings, dass er - trotz beispielsweise bis zu 40 Luxusautos in seiner Garage - kurz vor dem persönlichen Bankrott stehe. Seine Anwälte hatten argumentiert, dass Jafa-Bodden entlassen worden sei, weil ihr die Zulassung für Kalifornien fehlte.

(felt/AFP)
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