Nach Anti-Atomkraft-Aktion Bewährungsstrafen für Greenpeace-Aktivisten gefordert

Troyes · Nach einer spektakulären Aktion im Atomkraftwerk Nogent-sur-Seine hat die französische Justiz für neun Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace Bewährungsstrafen von vier bis sechs Monaten beantragt. Außerdem sollen die sechs Frauen und drei Männer Geldstrafen zwischen 1000 und 1500 Euro zahlen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag in der ostfranzösischen Stadt Troyes forderte.

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Den Atomkraftgegnern war es am 5. Dezember gelungen, trotz mehrerer Sicherheitssperren auf das Gelände des Meilers an der Seine einzudringen. Sie wollten damit auf Sicherheitsmängel in den französischen Atomanlagen aufmerksam machen. Solche Aktionen seien nicht das geeignete Mittel, um die Atomkraft zu hinterfragen, sagte Staatsanwalt Alex Perrin. Ziel von Greenpeace sei es, der Bevölkerung "Angst zu machen". Die Organisation stelle das von Atomkraftwerken ausgehende Risiko größer dar, als es in Wirklichkeit sei.

Die zwischen 22 und 60 Jahre alten Beschuldigten sagten vor Gericht, sie hätten nur die Schwächen des Sicherheitssystems aufzeigen wollen. Die konservative Regierung hatte Anfang Januar angekündigt, sie werde die Atomkraftwerke des Landes nach dem Unglück in Fukushima nicht nur erdbebensicher machen, sondern auch besser gegen Terrorangriffe wappnen.

Das Urteil gegen die Greenpeace-Mitglieder soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

(AFP)
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