Preisgekrönte Gastronomie Dänisches "Noma" ist wieder bestes Restaurant der Welt

London/Kopenhagen · Das dänische "Noma" darf sich laut der Liste des britischen "Restaurant Magazine" wieder bestes Restaurant der Welt nennen. Nach Platz zwei im vergangenen Jahr eroberte das Edellokal von René Redzepi den Titel zurück und verdrängte die spanische Konkurrenz von "El Celler de Can Roca".

 René Redzepi hat mit "Noma" wieder den Titel Bestes Restaurant der Welt eingeheimst.

René Redzepi hat mit "Noma" wieder den Titel Bestes Restaurant der Welt eingeheimst.

Foto: ap

Das dänische Restaurant "Noma" hat die Herzen der Gastro-Kritiker zurückerobert: Der für seine nordische Küche berühmte Kopenhagener Gourmettempel von René Redzepi wurde zum vierten Mal zum besten Restaurant der Welt gekürt, wie das britische Magazin "Restaurant" am Montagabend in London bekanntgab. Der Vorjahressieger "El Celler de Can Roca" aus Spanien wurde auf Platz zwei verdrängt.

Das in einem Lagerhaus im Kopenhagener Hafenviertel untergebrachte "Noma" führte bereits in den Jahren 2010, 2011 und 2012 die Liste der 50 besten Restaurants der Welt an, die jährlich von 900 Köchen und Gastronomie-Kritikern aus aller Welt gewählt werden. "Noma" ist die Abkürzung von "Ny Nordiska Mad" (Neues nordisches Essen). Das Lokal bietet Gerichte aus nordischen Ländern an, etwa grönländischen Moschusochsen, und serviert sie mit Gemüse und Getreide aus der Region.

"Noma"-Chef Redzepi nahm den Preis am Montagabend in London im Beisein seines Teams entgegen, das er als seine "Inspiration" bezeichnete. Er gestand, nicht "der einfachste Typ" zu sein, und sprach gleichzeitig von vielen weiteren Plänen. Noch seien sie nicht am Ziel, sagte der Chefkoch. "Es gibt noch so viele Entdeckungen dort draußen, so viele Rezepte, die geschrieben werden wollen." Redzepi bedankte sich bei seiner Frau, die bei der Preisverleihung dabei war. Das Paar erwartet sein drittes Kind.

Rückschlag nach Lebensmittelskandal

Vergangenes Jahr hatte ein Lebensmittelskandal dem dänischen Spitzenrestaurant einen Rückschlag versetzt: Rund 60 Gäste des "Noma" hatten im Februar 2013 über Tage unter Erbrechen und Durchfall gelitten, das Restaurant sah sich zu einer Entschuldigung gezwungen.

Das von drei Brüdern betriebene "El Celler de Can Roca" aus dem spanischen Girona rutschte in der diesjährigen Wertung wieder auf Platz zwei zurück. Das Restaurant ist für seine auf Düften basierenden Gerichte bekannt. Einen Trost gab es für die Betreiber: Der in diesem Jahr erstmals vergebene Preis für den besten Konditor ging an einen der Brüder, Jordi Roca.

Zur besten Frau in der männerdominierten Welt der Chefköche wurde die Brasilianerin Helena Rizzo gewählt, deren Restaurant "Mani" in São Paulo zudem um zehn Plätze auf Rang 36 kletterte.

Auf dem dritten Platz landete die "Osteria Francescana" im italienischen Modena. Unter die zehn besten Restaurants kamen erstmals zwei britische Lokale: "Dinner" von Heston Blumenthal" landete auf Platz fünf und "The Ledbury" auf Platz zehn. Auch die USA sind zwei Mal unter den Top Ten, während kein französisches Restaurants unter die zehn Besten gewählt wurde.

"Vendôme" bestes deutsches Restaurant

Auf Platz zwölf kam das "Vendôme" in Bergisch-Gladbach, das damit als bestes deutsches Restaurant auf der Liste steht. "Das Restaurant zählt zu den führenden Vertretern der Neuen Deutschen Küche", hieß es. Küchenchef Joachim Wissler gebe "traditionellen deutschen Küchenstilen und Zutaten neue Geltung".

Auch das Wolfsburger "Aqua" schaffte es unter die Top 50 (Platz 28). Sven Elverfeld habe "die deutsche Hausmannskost neu erfunden, ein mutiges Unterfangen in Deutschland, wo die meisten seiner Kollegen die schweren, derben kulinarischen Wurzeln der Landesküche eher zu verbergen suchen".

Mehr als 900 internationale Experten der Branche - Köche, Food-Kritiker und Gastronomen - stellen die vielbeachtete Liste seit 2002 jährlich zusammen.

(dpa/AFP)
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