Nigrischer Präsident in Berlin Wichtiger Besuch im Kampf gegen Terror und Schleuser
Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt am Mittwoch den nigrischen Staatspräsidenten in Berlin. Niger gilt als Schlüsselstaat im Kampf gegen Terrorismus und Schleuserkriminalität.
Vor dem Besuch des nigrischen Staatspräsidenten Mahamadou Issoufou in Deutschland hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller die Bekämpfung von Fluchtursachen angemahnt: "Wir haben gemeinsam die Verantwortung dafür zu sorgen, dass nicht tausende Menschen die lebensgefährliche Flucht durch die Sahara und über das Mittelmeer versuchen“, sagte Müller unserer Redaktion. „Wenn wir die Probleme nicht vor Ort lösen, kommen die Probleme zu uns“, betonte der CSU-Politiker. Deswegen investiere die Regierung auch in die Schaffung von Ausbildungsplätzen und Einkommensmöglichkeiten in Niger, um den Menschen, die dort vom Schmuggel mit Migranten leben, Alternativen zu eröffnen.
Issoufou wird am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen. Zuletzt besuchte die Kanzlerin im Oktober 2016 Niger, das als Schlüsselstaat im Kampf gegen Terrorismus und Schleuser gilt. Diese Themen dürften auch die Gespräche mit der Kanzlerin dominieren.
Nach Angaben des Entwicklungsministeriums durchqueren 90 Prozent der west- und zentralafrikanischen Migranten auf ihrem Weg nach Europa die nigrische Wüstenstadt Agadez. „Dabei nehmen sie große Risiken auf sich; auf dem Weg durch die Wüste sterben dreimal so viele Menschen wie bei der Überquerung des Mittelmeers“, heißt es aus dem Ministerium. Aus Niger selbst kommen wenige Menschen nach Europa. Das Land ist aber Partner im Rahmen der Sahel-Allianz, in der Deutschland gemeinsam mit anderen europäischen Partnern insbesondere mit den fünf zentralafrikanischen Staaten Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad für mehr Stabilität in der Region kooperiert.
Der Außenpolitik-Experte der Grünen, Omid Nouripour, forderte, Niger müsse eine vertiefte und kritische Zusammenarbeit angeboten werden. „Es ist wichtig, Niger nicht nur in obsessiver Flüchtlingsfixierung zu begegnen, sondern als facettenreiches Land mit speziellen Herausforderungen“, betonte Nouripour.