Untergang der "Sewol" in Südkorea Bergungsarbeiten nach Fährkatastrophe fortgesetzt

Seoul · Vor der Südwestküste Südkoreas haben Taucher die Bergung von Leichen aus der untergegangenen Fähre fortgesetzt. Inzwischen hätten Beamte die Stellen im Innern der "Sewol" eingegrenzt, wo vermutlich die meisten der Opfer eingeschlossen seien, sagte ein ranghoher Beamter der Küstenwache, Kim Su Hyeon, am Montag.

 Die "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord nahe der Stadt Mokpo gekentert und gesunken.

Die "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord nahe der Stadt Mokpo gekentert und gesunken.

Foto: ap

Am Wochenende hatte schlechtes Wetter, starke Strömung und Treibgut die Arbeiten behindert. Nachdem die Zahl der geborgenen Leichen in der vergangenen Woche sprunghaft angestiegen war, zogen die Taucher am Sonntag nur einen Toten aus dem Wasser.

Die "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord nahe der Stadt Mokpo gekentert und gesunken. Bislang liegt die Zahl der bestätigten Todesopfer bei 188, rund 114 Menschen wurden noch immer vermisst. Von den 29 Besatzungsmitgliedern überlebten 22. Die gesamte mit der Navigation betraute Crew sitzt derzeit in Haft.

Der Besatzung wird Fahrlässigkeit vorgeworfen. Zudem hätten sie Passagiere in Not in Stich gelassen. Der Kapitän soll nach Beginn des Kenterns eine halbe Stunde mit der Evakuierung des Schiffs gewartet haben.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die "Sewol" so stark zur Seite geneigt, dass es für die meisten Menschen im Inneren der Fähre kein Entrinnen mehr gab.

Als Konsequenz aus der Fährkatastrophe trat am Sonntag Regierungschef Chung Hong Won zurück.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort