Russland Behörden setzen YouTube kurzzeitig auf Verbotsliste

Moskau · Für heftige Proteste russischer Internetsurfer hat eine Entscheidung der Behörden gesorgt, YouTube auf die neue Liste verbotener Internetseiten zu setzen. Angeblich handelte es sich um ein "technisches Versehen".

Nach den Protesten erklärten ein Sprecher der Medienaufsicht, es habe sich um ein "technisches Versehen" gehandelt. Nach kurzer Zeit war das Videoportal wieder von der Verbotsliste gestrichen. Laut dem Chef der Verbraucherschutzbehörde, Gennadi Onischtschenko, sollten eigentlich nur 22 YouTube-Videoclips auf den Index gesetzt werden, die unter anderem Anleitungen zum Selbstmord verbreitet hätten.

Seit der Verabschiedung eines umstrittenen Mediengesetzes dürfen Behörden Webseiten mit verbotenen Inhalten wie etwa Kinderpornographie, Anleitungen zum Selbstmord oder zum Herstellen von Drogen noch vor einem Gerichtsentscheid sperren. Kritiker sehen darin einen Angriff von Präsident Wladimir Putin auf die Meinungsfreiheit. Auch globale Internetseiten wie etwa Wikipedia befürchten, die neuen Verbotslisten könnten zur Schließung beliebter sozialer Netzwerke missbraucht werden.

(AFP)
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