Großrazzia in China Behörden nehmen 2000 Medikamentenfälscher fest

Peking · China hat fast 2000 Personen wegen Medikamentenfälschung verhaftet. Bei der landesweiten Razzia seien zudem nachgemachte Produkte im Wert von mehr als 180 Millionen Dollar beschlagnahmt sowie etwa 1100 Produktionsstätten zerstört worden, teilte das chinesische Sicherheitsministerium am Sonntag mit.

 Chinesische Behörden nehmen 2000 Medikamentenfälscher fest.

Chinesische Behörden nehmen 2000 Medikamentenfälscher fest.

Foto: dpa, Matthias Hiekel

Die gefälschten Arzneien sollten unter anderem gegen Diabetes, hohen Blutdruck oder gegen Tollwut helfen. Sie seien im Internet, über Zeitungsannoncen und im Fernsehen angeboten worden. Trotz des Erfolges der Razzia, sei es zu früh, Entwarnung zu geben, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

Neue Pläne

"Medikamentenfälschung ist noch lange nicht ausgemerzt. Die Kriminellen hecken neue Pläne aus und werden bei ihren Betrügereien raffinierter." Chinas Regierung hat nach einigen Skandalen mehrfach versprochen, sein Sicherheitssystem zu verschärfen, bislang aber eher wenig unternommen. Zu den aufsehenerregendsten Skandalen der letzten Jahre gehörte mit Melamin verseuchtes Milchpulver. Melamin wird zur Kunststoffherstellung eingesetzt und täuscht einen höheren Proteingehalt vor.

2008 starben nach dem Verzehr von Melamin-haltiger Milch sechs Kinder, 300.000 wurden krank. Auch bei Spielzeug, Zahnpasta, Kinderkleidung oder Reifen wurden Standards oftmals nicht eingehalten.

(REU)
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