Schießerei mit zwei Toten Bauarbeiter wird zum Helden von New York

New York · Bei einer Schießerei am Empire State Building in New York sind am Freitag zwei Menschen getötet. Ein 53-Jähriger habe einen früheren Kollegen erschossen. Anschließend sei er von der Polizei getötet worden. Bürgermeister Bloomberg lobte die Tat eines Bauarbeiters als "Heldenakt".

Tote und Verletzte bei Schießerei in New York
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Tote und Verletzte bei Schießerei in New York

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Zwei Tote und neun Verletzte bei Schießerei im Herzen New Yorks: Ein gefeuerter Angestellter hat vor dem Empire State Building in New York einen früheren Kollegen erschossen. Der 53-jährige Schütze wurde am Tatort vor seiner ehemaligen Firma in der Fifth Avenue von der Polizei getötet. Bei dem Schusswechsel wurden zudem neun Menschen verletzt.

Bei dem Schützen handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um einen 53-jährigen Modedesigner. Aus Verärgerung über seine Entlassung im vergangenen Jahr habe er einen 41-jährigen ehemaligen Kollegen getötet.

Das Modegeschäft befindet sich in der Nähe des Wolkenkratzers im Stadtteil Manhattan. Am Freitagmorgen tauchte der Schütze um kurz nach neun Uhr (Ortszeit, 15 Uhr MESZ) an seinem früheren Arbeitsplatz auf und schoss einem 41-jährigen Ex-Kollegen in den Kopf.

Bloomberg lobt Bauarbeiter

Bürgermeister Michael Bloomberg lobte das Verhalten eines Bauarbeiters und mehrerer Polizisten als "Heldenakt". Ihr mutiges Vorgehen habe möglicherweise mehr Blutvergießen verhindert.

Nach Angaben von Polizeichef Raymond Kelly war ein Bauarbeiter dem Schützen gefolgt, nachdem der zuvor entlassene Mann einen Ex-Kollegen auf der Straße erschossen hatte. Der Bauarbeiter verständigte Polizisten vor dem Empire State Building, die den Schützen aufzuhalten versuchten. Als der Täter seine Waffe auf einen Beamten richtete, streckten ihn andere Polizisten nieder.

Passanten aus Versehen getroffen

Nach Angaben von Bloomberg wurden außer den beiden Todesopfern zwei Frauen und sieben Männer von Kugeln getroffen. "Es sieht nicht so aus, als würde einer von ihnen sterben", sagte Bloomberg. Er schloss nicht aus, dass die Verletzten auch von der Polizei angeschossen wurden. "Einige sind möglicherweise versehentlich getroffen worden". Die Opfer seien auf zwei Krankenhäuser in Manhattan verteilt worden.

Nach dem Schuss auf seinen Ex-Kollegen habe der Täter seine Waffe auf einen Polizisten gerichtet, sagte Bloomberg. Der Schütze war nach ersten Ermittlungen der Polizei bisher nicht durch Straftaten in Erscheinung getreten. Er habe im Zuge eines Personalabbaus seinen Job bei der Importfirma Hazan Imports verloren. Nach Angaben von New Yorks Polizeichef Raymond Kelly handelt die Firma mit Damenunterwäsche.

"Wie im Wilden Westen"

Touristen, die sich an dem sonnigen Freitagmorgen für die Turmbesteigung vor dem Empire State Building angestellt hatten, stoben schutzsuchend auseinander. Augenzeugen schilderten eine Situation "wie im Wilden Westen". Laut CBS wurden einige Verletzte in der Lobby des Wolkenkratzers gefunden, andere auf der Straße.

Ein New Yorker, der in der Nähe des Empire State Buildings arbeitet, erzählte einem CNN-Reporter, dass er mindestens neun Schüsse gehört habe. "Wir sind im Büro alle aufgeschreckt", so der Mann. Danach habe er mehrere Krankenwagen gesehen.

Mehrere Straßen um das Gebäude, das sich an der 5th Avenue und der 34th Street befindet, wurden von der Polizei weiträumig abgeriegelt.
Ein Augenzeuge erzählte dem Sender CNN, dass der Täter eine "große Schusswaffe" bei sich getragen habe.

Chaotische Szenen

Auch andere Zeugen beschrieben chaotische Szenen: "Ich saß draußen und hörte drei Schüsse und sah wie Menschen vom Empire State Building weg die Park Avenue hoch rannten", sagte eine Frau dem Sender CBS. Es seien 10 bis 15 Schüsse gefallen. Die Polizei sei gegen 9 Uhr (Ortszeit) am Tatort eingetroffen, berichtete CNN.

Das Empire State Building ist eines der berühmtesten Wahrzeichen New Yorks. Es ist mit jährlich etwa 3,5 Millionen Besuchern nach dem Eiffelturm in Paris das meistbesuchte Gebäude der Welt. Bei der Fertigstellung 1931 war es mit seinen 102 Stockwerken und 381 Metern auch das weltweit höchste Gebäude.

Erst vor zwei Wochen war ein Mann nahe dem Times Square, einem anderen Touristenziel der Stadt, erschossen worden. Polizisten sprachen den Mann an, als er einen Joint rauchte. Er floh, die Beamten verfolgten ihn. Als er sich ein paar Straßenblocks weiter mit einem Küchenmesser auf einen Polizisten zu werfen drohte, wurde er von dessen Kollegen niedergestreckt und starb auf der Stelle.

(dpa/apd/afp)
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