Mattel-Puppe feiert Jubiläum Barbie - ein Mädchentraum wird 50

Nürnberg (RPO). Ein bisschen sieht sie selbst wie Barbie aus. Mit ihren langen blonden Haaren und der schlanken Figur könnte sich Mattel-PR-Managerin Stephanie Wegener problemlos zu den sechs Models auf die kleine Bühne stehlen, die sich als lebensgroße fleischgewordene Puppen mit dem entsprechenden Outfit ablichten lassen. Bei der Nürnberger Spielwarenmesse feiert der Liebling von angeblich 90 Prozent der Mädchen im Alter zwischen drei und zehn Jahren seinen 50. Geburtstag.

Barbie - Ein Mädchentraum wird 50
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"Auf der einen Seite ist es ein klassisches Rollenspiel, auf der anderen entwickelt sie sich immer weiter", beschreibt Wegener den Erfolg der Anziehpuppe. Sie verkörpere die Träume vieler Mädchen und erinnere erwachsene Frauen an ihre Kinderzeit. Wegener berichtet von vielen Kolleginnen, die zu Treffen ihre Barbie mitbrächten, um Erinnerungen auszutauschen. Sie selbst habe mit ihrer Puppe und dem dazugehörigen Pferd zahlreiche Reitwettbewerbe im Kinderzimmer nachgestellt - und gewonnen, sagt sie augenzwinkernd.

Die Identifikation mit der Puppe, die inzwischen über 108 Business-Outfits von der Chirurgin bis hin zur Astronautin verfügt, sei hoch. "Das ist meine Barbie, mit der ich meine Abenteuer erlebe", bringt Wegener die Sichtweise der Mädchen auf den Punkt. Das habe sich in 50 Jahren nicht geändert, nur die Optik sei jeweils der Zeit angepasst worden. Und Barbie Anno 2009 sei etwas kleiner als das von der Amerikanerin Ruth Handler entwickelte Original.

In Deutschland ließ sich Hersteller Mattel erst 1966 nieder, in den Räumen der früheren Puppenfirma Celba, Schoeberl und Co. im hessischen Babenhausen. Heute hat das Unternehmen, das nach eigenen Angaben zu den drei umsatzstärksten Spielwarenherstellern Deutschlands gehört, seinen Sitz im benachbarten Dreieich.

Ihren offiziellen Geburtstag begeht Barbie zwar erst am 9. März aber schon bei der Spielwarenmesse in Nürnberg wurde gefeiert. Um ihren Status als "Fashion-Ikone" zu unterstreichen, seien im Jubiläumsjahr zahlreiche Kooperationen und Events mit der Modewelt geplant, sagt die Mattel-Sprecherin. Dabei haben bisher schon 70 große Designer sich um die Garderobe der Anziehpuppe gekümmert: von Calvin Klein bis Cartier und Gucci bis hin zu Versace.

Längst ist Barbie auch international, im Lauf der Jahrzehnte hat sie nach Firmenangaben über 50 Nationen repräsentiert. Schon 1968 fand sie in Christie eine schwarze Freundin, es folgten im gleichen Jahr die Lateinamerikanerin Theresa und 1990 die Asiatin Kira. Dabei sei die Figur, der sich sogar Andy Warhol in einem Werk widmete, mehr als eine Puppe. Wie die 2002 verstorbene Erfinderin einst formulierte, habe sie auch Vorbildfunktion: "Barbie stand immer für die Wahlmöglichkeiten der Frauen. Selbst in ihren früheren Jahren musste sich Barbie nicht damit zufriedengeben, nur Kens Freundin zu sein. So besaß sie zum Beispiel Kleidung, um eine Karriere als Krankenschwester, Stewardess oder Nachtclubsängerin zu beginnen."

Wohl auch wegen der vielen teilweise exquisiten Roben ist Barbie längst vom Mädchenspielzeug zum Sammlerobjekt geworden. "Es gab limitierte Editionen, die binnen eines Tages ausverkauft waren", sagt Stephanie Wegener von Mattel. Während die noch bezahlbar seien, müsse man für eine der ersten Puppen richtig tief in die Tasche greifen. Statt damals drei kostet sie heute mehr als 27.000 US-Dollar.

(DDP)
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