Streetart-Künstler eröffnet Online-Shop Warum nur wahre Kunstliebhaber ein Werk von Banksy kaufen können
London · Kürzlich wechselte ein Gemälde von Banksy für elf Millionen Euro den Besitzer. So teuer wird es in dem Online-Shop nicht, den der Brite jetzt angekündigt hat. Käufer müssen aber erst beweisen, dass sie seiner Kunst würdig sind.
Lange hat er sich gewehrt, nun tut er es doch: Banksy will einen Teil seiner Werke in einem Online-Shop verkaufen. Das hat der Streetart-Künstler auf Instagram verkündet. Offenbar plant der Brite, der seine wahre Identität seit Jahren geheim hält, damit den Verkauf von inoffiziellem Merchandise durch andere Händler zu unterbinden. Ab dem 28. Oktober bietet Banksy deshalb T-Shirts, Tassen, Kissen und vieles mehr einfach selbst an.
Die Produkte im „Gross Domestic Product“ (zu deutsch: Bruttoinlandsprodukt), wie sich der Laden nennt, sind im gewohnt gesellschaftskritischen Stil von Banksy angelegt. So gibt es etwa ein Mobile für Babys, von dem Überwachungskameras herunterhängen und ein zerschnittenes Shirt – eine Anspielung auf sein Gemälde „Girl with a Balloon“, das im vergangenen Jahr bei einer Versteigerung durch einen verborgenen Schredder im Rahmen zerstört wurde.
Wie aber bei allem, was Banksy tut, gibt es auch bei seinem Online-Shop eine Besonderheit: Nicht jeder kann dort einkaufen. Interessenten müssen sich auf der Website registrieren und in 50 Wörtern beschreiben, warum Kunst ihrer Meinung nach wichtig ist. Ein von Banksy engagierter Stand-Up-Comedian entscheidet dann, wer würdig ist, seine Kunst zu kaufen. Dabei behält sich der Brite vor, Zusagen auch zurückzunehmen, wenn der Eindruck entsteht, es gehe den Interessenten nur um den Profit. Es dürfe nicht das Ziel sein, die Werke weiterzuverkaufen.
Wie viele Produkte auf Lager sein werden, ist nicht bekannt. Die Preise im Shop sind mit etwa elf Euro für eine Tasse und 35 Euro für ein T-Shirt recht günstig, wenn man bedenkt, welche Erlöse Banksy-Werke regelmäßig in Auktionen erzielen. Das größte bekannte Banksy-Gemälde, das das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen zeigt, wurde Anfang Oktober für mehr als elf Millionen Euro in London versteigert.