Kein Kauf ohne Pass möglich Bangladesch will Rohingya-Flüchtlingen keine SIM-Karten mehr geben

Dhaka · Bangladesch hat seine vier größten Mobilfunkanbieter gebeten, Rohingya-Flüchtlingen künftig keine SIM-Karten mehr zu verkaufen. Mehr als 700 000 Rohingya waren vor gut zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit vor Militärgewalt aus Myanmar in das Nachbarland geflohen.

 Anführer der Rohingya treffen sich, um eine Kundgebung für den zweiten Jahrestag der Vertreibung der Rohingya zu planen.

Anführer der Rohingya treffen sich, um eine Kundgebung für den zweiten Jahrestag der Vertreibung der Rohingya zu planen.

Foto: AFP/MUNIR UZ ZAMAN

Bangladesch hat seine vier größten Mobilfunkanbieter gebeten, Rohingya-Flüchtlingen künftig keine SIM-Karten mehr zu verkaufen. Ein Sprecher der zuständigen Telekommunikationsbehörde erklärte am Montag, die Bewohner des größten Flüchtlingslagers der Welt würden mit dem Besitz einer SIM-Karte lokales Recht verletzen. Beim Kauf müsse man demnach seine Identitätskarte oder seinen Pass vorweisen. Doch das ist für viele der mehr als 912 000 Rohyinga im überfüllten Lager in Cox's Bazar umöglich: Sie sind staatenlos.

Mehr als 700 000 Rohingya waren vor gut zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit vor Militärgewalt aus Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. UN-Ermittler sprachen von einem „anhaltenden Völkermord“. Die Angehörigen der muslimischen Minderheit werden in ihrem Heimatland seit Jahrzehnten diskriminiert. Viele von ihnen verloren durch ein 1983 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft.

(anst/dpa)
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