Nach zwei Jahren Zwangspause Umstrittenes Comeback der Stierkämpfe auf Mallorca

Palma · Nach rund zwei Jahren Pause finden am Freitag auf Mallorca wieder blutige Stierkämpfe statt. Die Wiederaufnahme der Tradition ist umstritten, ihr war ein jahrelanger Rechtsstreit vorausgegangen.

 Der französische Stierkämpfer Sebastian Castellar steht 2017 während eines Stierkampfes in der Stierkampfarena  Coliseo Balear von Palma de Mallorca. Symbolbild

Der französische Stierkämpfer Sebastian Castellar steht 2017 während eines Stierkampfes in der Stierkampfarena Coliseo Balear von Palma de Mallorca. Symbolbild

Foto: dpa/Clara Margais

Die Stadtverwaltung von Palma gab am Donnerstag nach einer Inspektion der Arena endgültig grünes Licht für die Veranstaltung. Das umstrittene Comeback löste auf der spanischen Urlaubsinsel in den vergangenen Tagen Proteste von Tierschützern aus. Aber es gab auch Begeisterung. Vor den Kassen bildeten sich zum Teil lange Schlangen. Im gut 11 600 Zuschauer fassenden „Coliseo Balear“, das 2019 den 90. Jahrestag seiner Eröffnung feiert, werden viele Besucher erwartet. Auftreten wird unter anderem der sehr bekannte Torero Morante de la Puebla.

Die Rückkehr der Stierkämpfe wurde vom spanischen Verfassungsgericht ermöglicht. Ende 2018 kippten die Richter in Madrid in Teilen ein balearisches Stierkampfverbot aus dem Jahr 2017. Die Begründung lautete: Da der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei, könne nur der Staat über ein komplettes Verbot entscheiden. Die einzelnen Regionen dürfen demnach nicht eigenmächtig solche Beschlüsse fassen.

Schon Tage vor der „Gran Corrida“ protestierten rund 50 Tierschützer vor dem Rathaus von Palma. Sie skandierten Parolen wie „Das ist keine Kultur, sondern Tortur!“. Die Tierschutzgruppe „I.C.A. Animalista“ rief für Freitagabend zu einer Protest-Kundgebung vor der Arena auf.

(anst/dpa)
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