„Ärzte ohne Grenzen“ zieht Moria-Vergleich Baby stirbt in Notunterkunft – niederländisches Asylsystem vor dem Kollaps

Update | Amsterdam · In den Niederlanden spitzt sich die Lage von Asylsuchenden weiter zu. Es mangelt an Plätzen zur Unterbringung, und es gibt zu wenige Duschen und saubere Toiletten. Die Zustände werden als „unmenschlich“ beschrieben. Nach dem Tod eines Babys nimmt der Druck auf die Politik zu.

 Menschen greifen nach Wasserflaschen. Hunderte Asylsuchende suchen vor einem überfüllten Asylbewerberheim in Ter Apel Schutz.

Menschen greifen nach Wasserflaschen. Hunderte Asylsuchende suchen vor einem überfüllten Asylbewerberheim in Ter Apel Schutz.

Foto: AP/Peter Dejong

Die Krise bei der Unterbringung von Asylsuchenden in den Niederlanden spitzt sich dramatisch zu. Im Mittelpunkt steht das Dorf Ter Apel, in der nordöstlichen Provinz Groningen an der deutschen Grenze gelegen. Schon seit Wochen kann das dortige Anmeldezentrum, in dem alle Asylsuchenden registriert werden, für diese keine Unterbringung in Wohnheimen finden. Das Ergebnis: hunderte Menschen, die im Freien vor dem Komplex schlafen müssen. Zu Wochenbeginn waren es 400, Dienstag und Mittwoch sogar jeweils 700 Personen.