Indien Baby mit zwei Gesichtern wird als Gott verehrt

Saini Sunpura/Indien (RPO). Schon vier Wochen nach seiner Geburt ist das Baby mit zwei Gesichtern in Indien eine Berühmtheit. Die kleine Lali wird in ihrem Heimatdorf Saini Sunpura in Nordindien als Gottheit verehrt. Bis zu 100 Besucher kommen täglich, um dem Säugling die Füße zu küssen und ihm Geld zu schenken.

Mädchen mit zwei Gesichtern ist tot
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Das sagt ihr Vater Vinod Singh. Er ist 23 Jahre alt und ein einfacher Landarbeiter. "Meiner Tochter geht es gut, wie jedem anderen Kind", betonte er am Dienstag. Für das kleine Dorf 40 Kilometer östlich von Neu-Delhi ist das Mädchen mit dem Doppelgesicht eine Sensation. Das Kind hat zwei Nasen, zwei Lippen- und zwei Augenpaare. Nur die Ohren sind nicht doppelt - es hat zwei Ohrmuscheln wieder jeder andere Mensch.

Lali kam auf natürlichem Weg im Saifi Hospital zur Welt. Direktor Sabir Ali sagte, ein ganzer Schwarm von Dorfbewohnern habe das Mädchen und seine Eltern nach Hause eskortiert. "Sie trinkt Milch mit ihren beiden Mündern und schließt alle vier Augen zur selben Zeit", berichtete der Direktor.

Lali wird als Durga, als Göttin der Vollkommenheit und der Tapferkeit, verehrt. Die Göttin wird traditionell mit drei Augen und vielen Armen abgebildet. "Sie ist die Wiedergeburt einer Göttin", sagt auch Lakhi Chand, ein 65 Jahre alter Bauer, der einen weiten Weg auf sich genommen hat, um das Baby mit den zwei Gesichtern zu sehen.

"Lali ist ein Gottesgeschenk", sagt Jaipal Singh, Mitglied im Dorfrat. "Sie hat unser Dorf berühmt gemacht." Bürgermeister Daulat Ram will einen Tempel zur Ehren der Tapferkeits-Durga bauen. "Ich schreibe an die Regierung - sie soll Geld für den Tempel geben und dafür, dass die Eltern ihre Tochter versorgen können."

Lalis Doppelgesicht könnte zu schweren Komplikationen führen, aber nach Einschätzung des örtlichen Mediziners geht es ihr derzeit gut. "Sie führt ein ganz normales Leben und hat keine Schwierigkeiten beim Atmen", sagt Klinikdirektor Ali. Er sehe keinen Grund, das Kind zu operieren.

Lali ist das erste Kind der Familie Singh. Ihr Vater erklärte, er habe seine Tochter nach Neu-Delhi gebracht, um sie untersuchen zu lassen. Doch als die Ärzte eine Computertomographie vorschlugen, um zu sehen, ob ihre Organe normal ausgebildet sind, lehnte Singh ab. Die Untersuchung sei unnötig, meinte er. "Wir brauchen das derzeit nicht, denn meine Tochter verhält sich wie ein normales Kind und macht keine Probleme", sagte der Vater.

(ap)
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