Referendum in Australien Opposition will Volksabstimmung über Homo-Ehe stoppen

Canberra · Die australische Opposition lehnt eine Volksabstimmung über Homo-Ehen ab. Alle Abgeordneten der Labor-Party hätten gegen das Gesetz über ein nicht bindendes Referendum am 11. Februar votiert, sagte Parteichef Bill Shorten am Dienstag.

 Premierminister Malcolm Turnbull (l.) und Bill Shorten, Vorsitzender der Opposition.

Premierminister Malcolm Turnbull (l.) und Bill Shorten, Vorsitzender der Opposition.

Foto: ap, RG CD

Die australische Opposition lehnt eine Volksabstimmung über Homo-Ehen ab. Alle Abgeordneten der Labor-Party hätten gegen das Gesetz über ein nicht bindendes Referendum am 11.
Februar votiert, sagte Parteichef Bill Shorten am Dienstag.

Labor sei zwar für die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen, lehne aber eine Volksabstimmung ab, weil die Debatte das Land spalten werde. Zudem kritisiert Labor, dass die Regierung Standesbeamten das Recht geben will, solche Eheschließungen aus persönlichen Gründen zu verweigern.

Die konservative Regierung von Premierminister Malcolm Turnbull ist auf die Unterstützung von Labor angewiesen, weil seine Regierung nur im Unterhaus eine knappe Mehrheit hat, nicht aber im Senat.

Turnbull sagte, er lasse es auf eine Abstimmung im Oberhaus ankommen. "Wir drängen die Senatoren — alle Senatsmitglieder, eingeschlossen die der Labor-Party — das Gesetz zu unterstützen und dem Volk das Wort zu erteilen", sagte er.

Turnbulls Plan sieht vor, dass das Parlament nach einem Ja in der Volksabstimmung das das letzte Wort in Sachen Homo-Ehe haben soll. Der Premier selbst ist für die Homo-Ehe, hat dabei aber nicht alle Abgeordneten der Regierungsfraktion hinter sich. Einige haben angekündigt, unabhängig vom Ausgang einer Volksabstimmung mit Nein zu stimmen.

Umfragen zeigen zwar, dass die meisten Australier die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare befürworten, doch fürchten Homosexuelle, dass sich dies in einem aggressiven Wahlkampf ändern könnte.

(bur/ap)
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